We­ge in die Öf­fent­lich­keit

Wie präsent ein Planungsbüro in der öffentlichen Wahrnehmung ist und welche Themen man mit ihm in Verbindung bringt, lässt sich gezielt beeinflussen. Ein Form-Kurs zur Medienarbeit von Ingenieuren und Architekten.

Publikationsdatum
20-11-2015
Revision
20-11-2015

Gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bietet die Chance, die eigene Bekanntheit in der planerischen Fachöffentlichkeit, in der Region wie auch gegenüber potenziellen Bauherrschaften zu erhöhen. Doch seit einigen Jahren befindet sich die Medienlandschaft im Umbruch: Die Zukunft scheint den digitalen Medien sowie Special-Interest-Zeitschriften zu gehören; die traditionelle Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft steckt dagegen in der Krise. Ein Form-Kurs Anfang Dezember macht vertraut mit dem Handwerkszeug der PR-Arbeit und widmet sich der Frage, welche Konsequenzen der Wandel in den Medien für die Öffentlichkeitsarbeit von Ingenieuren und Architekten hat. 

Pressearbeit fängt damit an, dass Medienvertreter im Planungsbüro auf Anhieb einen Ansprechpartner finden, der autorisiert ist, die Fragen von Journalisten zu beantworten und ihnen Material bereitzustellen. Das ist die Basis und sollte heute selbstverständlich sein. Der Schritt zur aktiven Pressearbeit ist getan, wenn ein Büro die Berichterstattung über sich stimuliert, indem es Material mediengerecht aufbereitet, Journalisten auf seine Arbeit aufmerksam macht und versucht, diese in einem möglichst breiten Spektrum von Medien zu platzieren.

Öffentlichkeitsarbeit im Büroalltag etablieren 

Wie ein Bauprojekt müssen PR-Aktivitäten mit einem festen Budget, einem verbindlichen Zeitplan ver­sehen sein und einem bestimmten Mitarbeiter überantwortet werden. Geschieht das nicht, fehlt die notwendige Verbindlichkeit, und die Umsetzung der PR-Aktivitäten fällt den Prioritäten des Tagesgeschäfts zum Opfer. Bei der Budgetierung und der Bestimmung der Prioritäten macht es Sinn, zwischen kontinuierlichen Arbeiten, der anlassbezogenen Pressearbeit und als drittem Pfeiler Aktivitäten der Direkt-PR zu unterscheiden, also Aktivitäten ohne Einbezug der Medien, etwa eigene Vorträge, Ausstellungen oder Feste. 

Social Media ersetzen keine aktive PR-Arbeit 

Zu den kontinuierlichen Aktivitäten zählen etwa die Pflege der Büro-Website und das «Bespielen» der gewählten Social-Media-Kanäle; jedoch sollte niemand meinen, mit der Präsenz in Social-Media-Foren erübrigten sich traditionelle PR-Aktivitäten und der persönliche Kontakt zu Redaktionen. Pressearbeit ist zudem kein Job, den ein eigentlich für andere Dinge zuständiger Mitarbeiter «nebenbei  mit erledigen» kann. Die Vorarbeiten für einen grösseren Pressetermin beschäftigen eine Person mindestens drei Tage! 

Im Zuge der Pflege von Kontakten mit Redaktionen können den Journalisten aktiv Themen aus den Arbeitsfeldern eines Büros angeboten werden. Handelt es sich dabei um ein Bauprojekt, erscheint ein Pressetermin am Gebäude als der Königsweg. Die Chance, den Medienvertretern ein Bauwerk an Ort und Stelle zu erläutern, verspricht hohe  Anschaulichkeit und einen starken Eindruck; zugleich bieten solche Termine die Gelegenheit, sich mit den Journalisten persönlich bekannt zu machen. 

Kriterien journalistischer Relevanz 

Soll Ihr Projekt bzw. ein anderes Thema für die Medien interessant werden, bedarf es einer wirklichen Nachricht, sprich eines Neuigkeitswerts sowie eines Minimums an öffentlicher Relevanz. Damit ist eine zentrale Frage angesprochen: Wie wird Architektur zum Medien­thema? Interessant wird ein Thema für Medien, wenn es hohe Aktualität hat («News»), es sich um prominente Institutionen oder Personen dreht, es hohe soziale Relevanz besitzt
(viele sind betroffen), überraschend ist (z. B. unverhoffter Sieg eines unbekannten Büros bei grossem Wettbewerb), aussergewöhnliche technische Innovationen bietet oder hohen regionalen Identifikationswert besitzt.

Wer beispielsweise ein re­gional als Wahrzeichen bekanntes Gebäude restauriert, hält für seine PR-Arbeit eine echte Trumpfkarte in der Hand. Es gilt also, zu sondieren, ob ein Thema oder ein Projekt in einer der genannten Richtungen positiven Nachrichtenwert hat. Je mehr gedankliche Zugänge zu einem  Thema man den Journalisten schmackhaft machen kann, umso besser.

Public Relations für Planer
Form-Kurs «Erfolgreiche Medien- und Öffentlichkeitsarbeit», 7.12.2015 in Zürich.
Weitere Informationen und Anmeldung: www.sia.ch/form

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