Ver­kehr in Ol­ten si­mu­lie­ren

Nach rund fünf Jahren Bauzeit wird die Entlastungsstrasse in Olten im April 2013 eröffnet. Mit einem re­gionalen Verkehrsmanagement wird der Verkehr beeinflusst, um Staus möglichst zu verhindern.

Publikationsdatum
02-04-2013
Revision
25-10-2015

Da das Hauptstrassennetz der Region und die wichtigsten städtischen Routen von Olten zunehmend überlastet waren, begannen die Verantwortlichen des Amts für Verkehr und Tiefbau des Kantons Solothurn im Juli 2008 mit dem Bau einer Entlastungs­strasse. Auf 4.27km führt sie vom Kreisel Säli in der Stadt Olten bis zur Dünnernbrücke in Rickenbach. Nach der Eröffnung am 24. April 2013 wird für die gesamte Region Olten ein Verkehrsmanagement in Betrieb gehen, das es ermöglicht, staugefährdete Abschnitte in Zeiten hoher Auslastung vor Überlastung zu schützen. Für ein funktionierendes Verkehrsmanagement ist der zur Verfügung stehende Fahrraum massgebend, das heisst, es dürfen nur so viele Fahrzeuge in die zentralen Strassenabschnitte einfahren, wie darin verkraftet werden können. Reicht die Kapazität nicht aus, um den ­Verkehr aufzunehmen, so muss er bereits auf den Zufahrtsstrecken dosiert werden.  

Grossräumig modellieren

Wie bei jedem grösseren Strassenbauvor­haben ermittelten die Planer beim Projekt Entlastung Region Olten (ERO) die Wirkung der neuen Strasse. Mithilfe eines grossräumigen Verkehrsmodells, einer Makro­simulation1, konnte der künftige Verkehr auf der Ent­lastungsstrasse einigermassen verlässlich vorhergesagt und die Verkehrsum­lagerung beurteilt werden. Dies zeigt, dass an­gesichts zunehmend ausgelasteter Strassen ein Verkehrsmanagement immer wichtiger wird. 

Prognosen bestätigt

Die ersten Prognosen zur Verkehrsentlastung wurden 2006 aufgestellt. In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen wie Stadtentwicklung oder verkehrsarme Zonen verändert. Daher wurde die Mikro­simulation – sie bildet die Bewegungen von Autos, Bussen, Fussgängern etc. und ihre gegenseitige Beeinflussung ab – von den Verkehrsingenieuren aktualisiert. Die Prognosen haben sich bestätigt. Für die Spitzenstunden können der Verkehrsdruck an Engpässen im Verkehrsraum simuliert, die Verkehrssteuerung variiert und die Folgen sichtbar gemacht werden. 
Dank der Simulation können Steuer- und Dosiermassnahmen im Voraus so weit getestet werden, dass die Lichtsignalanlagen am Eröffnungstag bereits entsprechend optimiert in Betrieb gehen können. Das Verkehrs­management Olten ist jedoch auch nach Abschluss der Bauarbeiten ein kontinuierlicher Opti­mierungsprozess, der periodisch an Veränderungen bei Verkehr und Raumplanung ­angepasst werden muss. 

Anmerkungen
Der Beitrag basiert auf der Nummer 8 der ­Informationen zum Bau des Verkehrsprojekts «Entlastung Region Olten» vom November 2012. Herausgegeben vom Bau- und Justizdepartement des Kantons Solothurn.

  1. Das Verkehrssimulationsprogramm für die ­Makrosimulation heisst VISUM, das für die Mikrosimulation VISSIM.
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