Ver­ga­be­ta­gung in Zü­rich

Publikationsdatum
07-07-2012
Revision
25-08-2015

Bei der 12. Vergabetagung des Instituts für schweizerisches und internationales Baurecht informierte Hubert Stöckli am 22. Juni 2012 im Kongresshaus Zürich über das revidierte Government Procurement Agreement (GPA) der Welthandelsorganisation vom 30. März 2012 dessen Neuerungen sich auch auf das Schweizer Landesrecht auswirken werden. Martin Beyeler erläuterte anschaulich interessante Urteile der letzten Jahre zum Vergabewesen. Es folgten Referate zur Ausgestaltung und Vergabe von Konzessionen, Chancen und Risiken von Varianten sowie zur Eröffnung, dem Inhalt und den Fehlern von Zuschlagsverfügungen. Für Diskussionen dürfte der Vortrag «Günstigst statt billigst – Anstösse aus Planersicht» von Erich Ramer sorgen. Bei Ausschreibungen für Planerleistungen würde der Preis immer mehr zum ausschlaggebenden Kriterium. Es helfe auch nicht, den Preis als Zuschlagskriterium tief zu gewichten, da die Qualitätskriterien nicht ausreichend selektierten. Ramer rief dazu auf, über den sogenannten «Dialog» nachzudenken. Dieser sei eine sinnvolle Ergänzung zum Vergabewesen und erlaube eine grosse Flexibilität bezüglich Ausschreibungsgegenstand. Beim Dialog nach Art. 26a VöB werden Lösungswege und Vorgehensweise bei komplexen Beschaffungen und intellektuellen Dienstleistungen von den Beschaffungsstellen und den Anbietern gemeinsam entwickelt. Das massgebende Angebot wird erst zum Ende des Dialogs eingereicht. So soll erreicht werden, dass die Beschaffungsstelle zum Schluss die bestpassende Lösung zu einem angemessenen Preis erhält. Ausführungen zu Praxis und Perspektiven der Beschaffungen per PPP (Public Privat Partnership) rundeten die Tagung ab. Die angeregten Diskussionen verdeutlichten das grosse Interesse an den vorgestellten Themen. Alle erwähnten Beiträge sowie die der Veranstaltung in Freiburg sind in einem Tagungsband zusammengestellt.

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