Und sie be­wegt sich doch

Publikationsdatum
26-02-2015
Revision
08-10-2015

Nein, zum Glück bewegt sie sich nicht mehr –– die Erde unter Zürichs Bahnhofplatz. Die permanente Überwachung wird also in nächster Zeit demontiert. Vielleicht haben Sie die mit blauer Flüssigkeit gefüllten Gefässe gar nie gesehen, vielleicht haben Sie sich gefragt, was das wohl sei –– oder Sie gehören gar zu denen, die Bescheid wissen: Die Schlauchwaagen regis­trieren die kleinsten Deformationen im Untergrund des Hauptbahnhofs Zürich.

Die langjährigen Bauarbeiten unter dem Verkehrsknotenpunkt und dessen Umgebung waren nicht dazu angetan, keine Bewegungen auszulösen. Deren «Verursacher», die Ingenieure und Unternehmer, sind zwar äusserst umsichtig an die Herkulesarbeit «Durchmesserlinie» gegangen, aber ganz ohne Deformationen läuft so eine Sache nun doch nicht ab. Daher all die Mess­marken an Häusern, auf Stras­sen und Plätzen, die automatischen Theodo­lite, die kleinen orangefarbenen Prismen –– und eben auch die Schlauchwaagen. Irgendwann werden all diese Dinge verschwunden sein, und niemand wird sie vermissen.

Herrscht in Zürich also Ruhe? Wohl kaum. Der «Untergrund» bewegt sich weiterhin. Wenn auch nicht unter dem Hauptbahnhof, so doch sicher im «Chreis Cheib» oder in den Clubs in Zürichs «Wildem Westen» –– dort gibt es sogar blaue Drinks.

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