Städ­te­bau­li­che Mass­nah­men ge­gen Be­we­gungs­man­gel

In der Schweiz ist Bewegungsmangel für schätzungsweise 2800 frühzeitige Todesfälle verantwortlich. In den letzten Jahren zielten Kampagnen zur Bewegungsförderung in erster Linie auf individuelle Faktoren ab –mit wenig Erfolg. Auch die Umwelt muss laut Forschern der Universität Zürich bewegungsfreundlicher werden.

Publikationsdatum
19-07-2012
Revision
01-09-2015

Zwei Millionen Krankheitsfälle sowie Behandlungskosten von 2.2 Milliarden Franken pro Jahr gehen auf Bewegungsmangel zurück. Immer dringender werde deshalb die Frage, warum sich manche Menschen bewegen und andere lieber faulenzen würden, schreiben die Wissenschaftler um Brian Martin vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich. Sie durchforsteten die Literatur nach Faktoren, die für diesen «Couch-Potato-Lebensstil» verantwortlich sind. Immer mehr stechen dabei nicht nur individuelle Faktoren hervor, sondern auch Umweltbedingungen wie städtebauliche Massnahmen und die Gestaltung des öffentlichen Raums - zum Beispiel das Fehlen von Trottoirs und Fusswegen. Die Wiederbelebung von Innenstädten durch Fussgängerzonen oder die Schaffung von Velowegen könnten sich somit positiv auf die körperliche Aktivität auswirken, ist Brian Martin überzeugt: «Man bewegt sich lieber in schöner und ansprechender Umgebung.» In der Schweiz seien die vielen Wander- und Velowege  und schönen Landschaften hierbei günstig.

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