Spiel­plan für al­le Play­er

Unvorhergesehenes

Publikationsdatum
09-06-2016
Revision
23-11-2016

Die Architektur- und Ingenieurbüros hat er längst erobert, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er sich auch im Privatleben endgültig durchsetzt: der digitale Kalender. Dennoch spaltet er weiterhin die Gemüter und zuweilen auch die Paare. Denn der Konflikt «analog oder digital?» kreist nicht primär um praktische Probleme wie leere Handy­akkus oder die Frage, wer für das Synchronisieren der Agenden zuständig ist. Der Graben, der quer durch Firmen und Familien klafft, ist ideologischer Natur.

Dabei könnte man die Technologien gut kombinieren. Bei einer Zürcher Firma – deren IT-System und digital gesteuerter Maschinenpark den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen – entdeckte ich ein Beispiel: einen Einsatzplan aus Lego als Ergänzung zum elek­tro­nischen Schichtenplan. High- und Lowtech pragmatisch eingesetzt, ohne mis­sio­narischen Antrieb …

Eine Inspira­tion für die Baubranche, die sich nach jahrelangem Streit über CAAD und Komfortlüftungen in giftige BIM-­Debatten verstrickt? Jedenfalls eine Hoffnung für mich: Vielleicht sind mein technikbegeisterter Mann und ich doch kompatibel. Wir bauen nun gemeinsam an einer Lego-Agenda. Allerdings müssen wir sie gegen die Kinder verteidigen, die erbittert um die Bausteine kämpfen – auch Digital Natives wollen mal analog spielen.

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Magazine

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