Schwei­zer Bahn­brü­cken

Publikationsdatum
13-12-2013
Revision
10-11-2015

«Schweizer Bahnbrücken» lautet der nüchterne Titel des fünften Bands der Reihe «Architektur- und Technikgeschichte der Eisenbahnen in der Schweiz». Die Reihe will auf den kulturhistorischen Wert von Bauten in der Schweiz aufmerksam machen, die im Zusammenhang mit der Eisenbahn entstanden sind.

Schlägt man die neue Publikation auf, trifft man auf eine Fülle von grossartigen Fotografien, die Bahnbrücken jeglicher Couleur zeigen. Das Schienennetz der Schweiz zählt 8200 Brücken, über 6000 besitzen die SBB, 100 davon haben die Autoren für die Publikation ausgewählt, 21 detailliert beschrieben und neu fotografiert. Die Bilder von Georg Aerni zeigen auf den ersten Blick ein Archiv der Baugeschichte. 

Die Autoren präsentieren anhand von 21 Beispielen die Vielfalt der Materialien, der Konstruktionsarten und die verschiedenen Anforderungen an die Brücken aufgrund der Topografie. Karten, Ortsangaben, Archivbilder, Pläne und technische Details ergänzen die Texte. Wer nach der Lektüre einer der Brücken begegnet, wird sie mit anderen Augen sehen. Auch die Kurzbeschreibungen der folgenden 81 Brücken lassen den Leser staunen, so begegnet er hier zum Beispiel dem Bachdurchlass Wiggen (1894), der vermutlich ersten Bahnbrücke der Welt aus Eisenbeton, oder der Rorbachbrücke (1983), einer Spannbetonbrücke, die gleichzeitig als Lawinenschutztunnel fungiert. Zusammen mit den kurzen, eingestreuten Texten mit Titeln wie «Viadukte in der Stadt» oder «Stahlbrücken und Lärmschutz» eignet sich dieser Teil des Buchs wunderbar zum Stöbern. 

Die umfangreichen Artikel zur Geschichte der SBB-Brücken und zu Erhalt, Rückbau oder Umnutzung verlangen vom Leser jedoch die volle Konzentration. Als besonderer Leserservice sind ein vierseitiges Glossar der technischen Begriffe und die vielen Querbezüge im Buch zu nennen.

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