Schie­be­tü­ren im Pa­ra­dies

Kolumne

Publikationsdatum
04-12-2014
Revision
10-11-2015

Wenn ich träume, dann träume ich von Schiebetüren. Nicht von denen, die genau dann schliessen, wenn man sich dazwischen befindet, wie zum Beispiel im Bus. Sodass man sich schon am Morgen gegen ein weisses Oberteil entscheidet, wenn man den öV benutzen wird. Von den ruinierten T-Shirts und Blusen mit den vertikalen Abdrücken der Bustürengummilippen hat man schliesslich schon genug daheim. Die schmalen langen blauen Flecken an den Oberarmen und den verspannten Nacken vom Sich-prophylaktisch-gegen-den-Druck-Wappnen gibts gratis dazu.

Nein, ich träume von Türen, die rechtzeitig aufgehen und so lange geöffnet bleiben, bis ich sie passiert habe. Kein Sich-ganz-schmal-in-den-Türrahmen-Klemmen, um eine Schwenktür zu mir hin zu öffnen. Keine panische Angst davor, das Gleichgewicht zu verlieren, um eine – im schlimmsten Fall – ­schwere Brandschutztür aufzustossen, die in die Gegenrichtung aufgeht. Und erst die Schwellen …

In meinen Träumen öffnen sich alle Türen automatisch – zur Seite, ohne mich umzuhauen oder ­einzuklemmen. In meinem Paradies gibt es keine Schwenktüren. Oder noch besser: Ich müsste nicht an Krücken gehen. Nächste Woche träume ich von Rampen. 

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