Pier Lui­gi Ner­vi

Publikationsdatum
03-09-2013
Revision
27-06-2018

Die Bauwerke, die der italienische Ingenieur Pier Luigi Nervi (1891–1979) im Lauf seines rund 60-jährigen Schaffens projektierte, faszinieren, weil in ihnen Form und Konstruktion aufeinander bezogen sind: Die in Rippen aufgelöste Kuppel des Palazzetto dello Sport (1956-57) in Rom erzeugt eine zeltartige Wirkung, beim Stadio Berta in Florenz (1929–1932) erwächst die Spannung aus dem «statischen Paradox»1, die formale Plastizität des Ponte del Risorgimento in Verona (1963–68) ist eine direkte Antwort auf die konstruktiven Probleme, und die emblematische Wirkung der St. Mary’s Cathedral in San Francisco (1966–71) machen acht auf einem griechischen Kreuz angeordnete hyperbolische Paraboloide aus. 

Nervi ist Protagonist der Wanderausstellung «Architettura come Sfida» bzw. «Architektur als Herausforderung», die nach Stationen u.a. in Rom, Venedig, Turin, Brüssel und Lausanne ab 19. September 2013 an der ETH Zürich gastiert. Jedes Mal ein wenig anders konzipiert, verspricht die Schau nicht nur Einsichten in Nervis Schaffen, sondern versucht auch, Lehren daraus abzuleiten. 

TEC21 begleitet den Anlass mit dem Heft 37/2013, das die entwerferische Haltung des zu Lebzeiten im Ausland zeitweilig berühmtesten Italieners2 herauszuschälen und zu verorten sucht. Die Ausgabe erscheint am 6. September 2013. Die Beiträge finden sich ab Freitag auch auf espazium.

Anmerkungen

  1. Pier Luigi Nervi, Architettura come Sfida, in: Palazzote 1525, 8.–25.11. 2012, Mantua, o. S.
  2. Carlo Olmo im Gespräch mit Rahel Hartmann Schweizer, 29.7.2013.

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