Mehr Luft nach oben auf der Sim­plonstre­cke

Editorial

Publikationsdatum
06-10-2016
Revision
07-10-2016

«Unterwegs sein kann schön sein, doch ­unterwegs sein zu müssen kann sehr hart sein.» Der Satz eines professionellen Bergführers trifft auf viele Fort­bewegungsarten zu. In einem überfüllten Zug wird sich kaum ein angenehmes Reisegefühl einstellen. Es braucht also mehr Raum, «mehr Luft nach oben», um das Reisen erträglicher zu machen.
Mehr Raum bekommen zumindest schon einmal die Züge selbst auf der Strecke Lausanne–Brig. 130 Infrastrukturprojekte mit Gesamtkosten von 500 Millionen Franken werden realisiert, um auf der Simplonstrecke bis Brig ab 2018 Doppelstockzüge fahren zu lassen.
Die zukünftige Kapazitätsvergrösserung ist gegenwärtig mit allerlei Hindernissen für die Ausführenden verbunden – finden die Bau­arbeiten doch meist während laufenden Bahn­betriebs statt. Bei der Profilerweiterung des zweigleisigen Tunnels Saint-Maurice ging es ­daher auf der Baustelle recht eng zu – räumlich wie zeitlich. Grösstenteils konnte nur am halben Querschnitt gearbeitet werden.
Die neue Stahlkonstruktion der Brücke Massongex hatte zwar nach oben genügend Luft, ihre Widerlager wurden jedoch in einer beengten Baugrube erstellt, während über den Köpfen der Arbeiter der Zugverkehr auf vier Behelfsbrücken weiterlief.
Vielerlei Unbequemlichkeiten also, um das zukünftige Unterwegssein angenehmer zu machen.

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