Kein Stein blieb auf dem an­de­ren

140 Jahre TEC21: Fokus auf die letzten zehn Jahre

Bei TEC21 ist eigentlich nichts mehr so, wie es noch vor zehn Jahren war. Das Redaktionsteam, der Verlag, die Schwesterzeitschriften, der Online-Auftritt, das Layout, die Menschen, die Produkte – alles ist anders.

Publikationsdatum
19-09-2014
Revision
18-10-2015

Auf derart bewegte Jahre zurückzublicken fühlt sich an, wie wenn man eine atemlose Achterbahnfahrt Revue passieren lässt – wobei TEC21, im Gegensatz zur Achterbahn, nicht an den Ausgangspunkt zurückgekehrt ist. 

Der Weg führt geradewegs in die Richtung, die bereits «Die Eisenbahn», «Schweizerische Bauzeitung» und «SI+A» eingeschlagen haben: TEC21 profiliert sich weiter als unabhängige, interdisziplinäre Fachzeitschrift, die die Baukultur der Schweiz in all ihren Facetten thematisiert, über die relevanten Themen im Bauwesen aktuell berichtet und das Geschehen kritisch kommentiert. Neu ist aber, dass TEC21 verstärkt mit ihren Schwesterzeitschriften und espazium zusammenarbeitet. Ein Rückblick auf die zurückliegenden zehn Jahre zeigt, was sich bei uns alles getan hat – und in welch atemberaubendem Tempo.

Das Redaktionsteam

Seit November 2004, als das Sonderheft «Jubiläumsausgabe 130 Jahre» erschien, hat sich das Redaktionsteam komplett erneuert. Manche Kollegin, mancher Kollege hat der Redaktion viele Jahre lang angehört und sich mit viel Herzblut für TEC21 engagiert. Ohne das geballte Wissen, die vielfältige Erfahrung, die grosse Motivation und den unerschöpflichen Ideenreichtum dieser Fachleute gäbe es TEC21 nicht. Ihr unermüdliches Engagement hat dazu beigetragen, das Heft zu dem zu machen, was es heute ist. Einige sind weiterhin als Korrespondentin oder Korrespondent für TEC21 tätig. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, diesen langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Herzen zu danken!

Heute sind 14 Personen fest oder temporär bei der Redaktion angestellt und teilen sich insgesamt rund acht Stellen. Hinzu kommen externe Partner.

Dass es bei TEC21 nur Teilzeitstellen gibt, hat zwei Gründe. Erstens die Vielfalt der Themen: Die Aufteilung der Ressourcen auf kleinere Pensen erlaubt es uns, Fachleute aus möglichst vielen unterschiedlichen Disziplinen einzubinden. So haben wir das Wachstum der letzten Jahre genutzt, um unsere thematische Palette zu erweitern: Gebäudetechnik und Innenarchitektur sind als neue Ressorts hinzugekommen. 

Der zweite Grund ist all das, was ausserhalb der Redaktion geschieht: Teammitglieder gründen Firmen und Familien, haben andere Arbeitgeber und Projekte, betreuen Kinder und Baustellen, schreiben Bücher und Dissertationen, gehen auf Reisen und bilden sich weiter – und das ist gut so. In besonders bewegten Jahren, wenn der Wechsel rege und die Geburtenrate hoch ist, führt dies zu anspruchsvollen Stellvertretungs- und Temporärlösungen. Doch der organisatorische Aufwand lohnt sich: Wir schätzen unsere Freiheit, bleiben am Puls der Zeit, lernen Neues dazu – und nutzen die Stabübergaben als Gelegenheit, unser Tun zu reflektieren.

Der Verlag

2004 kam die Verlags-AG der akademischen technischen Vereine noch vergleichsweise bescheiden daher: Das Personal bestand – nebst dem Verwaltungsrat – aus einer Verlagsassistentin als einziger Angestellten; die operative und die strategische Leitung oblagen dem Präsidium des Verwaltungsrats (mandatiert). Jahrelang konzentrierte sich die Verlags-AG darauf, die Zeitschriften TEC21 und TRACÉS herauszugeben. Der Wandel begann 2008, als die damalige Präsidentin des Verwaltungsrats eine neue Stelle für die operative Verlagsleitung schuf. Diese Entflechtung der Zuständigkeiten zog eine Umstrukturierung des Verlags und der Redaktionen nach sich. Nun wurde es möglich, strategische Pläne umzusetzen. 2011 übernahm die Verlags-AG archi, die Nachfolgezeitschrift der «Rivista Tecnica». 

Damit befinden sich nun alle drei offiziellen Verbandsorgane des SIA unter einem Dach – mit der Möglichkeit, landesweite Themen aufzugreifen und dreisprachige Publikationen zu lancieren. 2012 ging espazium ans Netz, das als dreisprachiges Portal die Websites der drei Zeitschriften und viele weitere Contents vereinigt. 2012 wurde eine eigene Marketingabteilung geschaffen. 

Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Anzahl der von der Verlags-AG herausgegebenen Medien verdoppelt und der Personalbestand vervielfacht.

Die Profildiskussion

TEC21 hat innert kürzester Zeit einen neuen verlegerischen Rahmen und neue Partner erhalten. Dies eröffnete unverhoffte Chancen, über die Sprachgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, aber auch neue Möglichkeiten, digitale und gedruckte Inhalte zu verknüpfen. 

Vor allem Letzteres drängte sich auf, da die Lesegewohnheiten sich in den letzten Jahren stark gewandelt haben. Weil die Bereitschaft, längere Texte zu studieren, auch in Fachkreisen abnimmt, ist der Textanteil fast aller Zeitschriften zugunsten der Bilder zurückgegangen. Auch TEC21 wird vermehrt mit der Forderung konfrontiert, die Inhalte knapp und übersichtlich zu portionieren – wie auf einer gut gegliederten Website.

Mit dem Aufstieg der digitalen Medien ist TEC21 allerdings nicht nur formal unter Druck geraten, sondern hat auch inhaltlich und auf dem Werbemarkt Konkurrenz erhalten. Entsprechend dringlich stellt sich die Frage, welche Rolle eine Wochenzeitschrift mit Aktualitätsanspruch in der heutigen Fachwelt spielen soll.

Es gilt also, über das publizistische Profil der Zeitschrift und die veränderten Bedingungen nachzudenken. Wir tun es seit Jahren intensiv – und versuchen, dabei auch den einen oder anderen lang gehegten Traum zu verwirklichen. Die verstärkte Konzentration auf interdisziplinäre Fragen, die Ergänzung des Redaktionsteams durch Fachleute verschiedener Spezialisierungen aus dem Bereich des Bauens, die pointierteren Stellungnahmen zum aktuellen Baudiskurs, der Fokus auf die ganze Schweiz und die eingehende Überarbeitung des Layouts sind erste Ergebnisse dieser Schärfung unseres Profils.

Dieser Veränderungsprozess verläuft nicht immer unbeschwert. Zuweilen wird es uns auf der Achterbahn ganz mulmig – doch langweilig wird uns nie! Wir hoffen, unsere Begeisterung schlägt sich in der Zeitschrift nieder und inspiriert Sie, liebe Leserin und lieber Leser, zur aufmerksamen Lektüre. 

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