Kab­ba­la und tech­ni­sche Wun­der

Kolumne

Publikationsdatum
11-06-2014
Revision
25-08-2015

Der Bahnhof Zürich Oerlikon wandelt sich. Gemessen an den Passagierzahlen ist die ehemalige Dorfstation zum siebtgrössten Schweizer Bahnhof angewachsen. Der Ausbau erfolgt mitten in einem belebten Quartier und unter laufendem Bahnbetrieb. Wir haben darüber berichtet, welche Wunder die Ingenieure vollbringen, um das anspruchsvolle Vorhaben trotz diesen schwierigen Randbedingungen termingerecht zu vollenden. Doch all das ist nichts im Vergleich zur intellektuellen Leistung, die Reisende zu erbringen haben, die am Bahnhof Oerlikon ein Perron suchen. Welche zahlenmystische Erkenntnis vermittelt etwa der Satz «8 ist die neue 6» einem Chinesen, der die Messe besucht hat und zurück zum Flughafen eilt? Versteht eine Russin die Erklärung unter der mysteriösen Aussage? Vielleicht haben Fremde bessere Chancen sich zu orientieren als Ortsansässige. Ich jedenfalls habe vor lauter Rätseln meinen Zug verpasst. Nur schon die blaue Tafel: Fahren jetzt Busse von Gleis 8, wo dieses auch immer sein mag? In Zürich ist nichts unmöglich: «Ich bin auch ein Schiff», versprach einst ein schwimmendes Tram auf Plakaten, die für den Tarifverbund warben. Oder der langjährige Quartierslogan «Z’Örlike gits alles»: Ja, schon, und bestimmt gibt es auch die Gleise 6 und 8 – bloss wo 


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