Je­der Zwei­te trägt Gum­mi

Publikationsdatum
29-12-2014
Revision
10-11-2015

Im Sommer sind mir die bunten Gummibändchen zum ersten Mal begegnet, seither verfolgen sie mich. Vielleicht kann man den Gummischmuckstücken zugute halten, dass ihre Herstellung die Feinmotorik, die Kreativität oder die Konzentration unserer Kinder fördert. Sie knüpfen mit Fleiss, Gabeln oder speziellen «Webstühlen» an allen erdenklichen ­Orten. Zurzeit thematisch ganz vorn: Halloween-Motive. 

Auch wir haben früher Freundschaftsbänder gebastelt oder aus Baumwollfäden geknüpft. Doch irgendwann wird der aktuelle Loom-Boom wieder nachlassen, und die nicht rezyklierbaren Gummiringe werden entsorgt. Das war auch bei anderen Trends so – erinnern Sie sich noch an die Tamagotchis  

Derweil wachsen die Plastikinseln im Meer, Politikerinnen und Kon­sumenten disku­tieren, ob man die Kunststoffsäckli aus den Super­märkten verbieten soll. Tagtäglich reden wir von CO2-Reduktion oder 2000-Watt-Gesellschaft, wir wollen Ressourcen schonen und wieder­verwerten. Und trotzdem haben solche Modeartikel Erfolg, treten sie immer wieder ihren Siegeszug um die Welt an.

Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Was wird eigentlich aus all den Pappbechern mit Plastikdeckel, die inzwischen unser Stadtbild domi­nieren?

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