Ist der Fö­de­ra­lis­mus an der Zer­sie­de­lung schuld?

Tragen Kantönligeist, schwache Koordinationsinstrumente auf Bundesebene und direkte Mitsprache der Bevölkerung zur Zersiedelung bei? Diesen und weiteren Fragen ging der Raum-planungsexperte Rudolf Muggli in einer Studie nach.

Publikationsdatum
23-06-2014
Revision
25-08-2015

Acht Fussballfelder pro Tag – um diese Fläche wächst das Siedlungsgebiet täglich und dehnt sich dabei immer weiter in die Landschaft aus. Neben dem Bevölkerungswachstum und dem gestiegenen Platzbedarf werden häufig der schweizerische Föderalismus sowie die direkte Demokratie als Verursacher der Zersiedelung genannt. Diesem Vorwurf ging der Raumplanungsexperte Rudolf Muggli in der von der Sophie und Karl Binding Stiftung initiierten Studie «Ist der Föderalismus an der Zersiedelung schuld » nach. Die Studie wurde von einem Expertenkreis mit sechs Professoren von Universitäten aus der ganzen Schweiz erarbeitet. 

Die Studie kommt zum Schluss, dass weder der Föderalismus noch die direkte Demokratie als unmittelbare Ursache für die Zersiedelung betrachtet werden können. Beide bieten zwar keine Garantie gegen Fehlentwicklungen oder Vollzugsdefizite, aber sind auch offen für die der Zersiedelung entgegenwirkenden Kräfte und bieten Spielräume für raumplanerische Experimente und Innovationen. Zudem bilden Demokratie, Föderalismus und Rechtsstaat ein wirksames System gegenseitiger Kontrolle und Machtbegrenzung, das entscheidend zur Qualität der Raumplanung beiträgt.

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