Ich bin auch ei­ne Zeit­ma­schi­ne

Publikationsdatum
10-12-2014
Revision
10-11-2015

Klappe auf, Brief rein –– Klappe zu, fertig. Halt! Mal die Klappe halten (die vom Briefkasten)! Wozu sind denn diese Ausschnitte in der Schlitzmitte? Damit auch die Flaschen­post reingeht …

In grauer Vorzeit gab es Fotoapparate, die mit Filmrollen funktionierten. Am Ende der Ferien wurden diese dann in einer Tüte an ein Entwicklungslabor gesandt, und drei Tage später kam dann Tante Erika oder die Aussicht aus dem Hotelfenster mit der Post. Damit solche Tüten reinpassen, gibts die merkwürdigen Ausschnitte unter der Klappe. Für gefühlte 99.9% der Fotografen sind das Tempi passati, oder sie wissen nicht mal, was eine Filmrolle ist.

Die Gegenwart ist klar: Noch gibt es Zeitgenossen, die Briefe schreiben, gerade jetzt zu den Feiertagen. Die Briefmarke gibts am Schalter, als Webstamp zum Selberbasteln oder –– schon ein bisschen Vorzukunft –– als Zahl, die man aufs Couvert schreibt. Die Zahl erhält man via QR-Code und Handy. Gewitzte Zeitgenossen haben das System ausgetrickst und irgendeine Zahl hingeschrieben –– der Computer hats nicht gemerkt.

Und die Reise in die Zukunft? Mit dem Briefkasten ins All? In den Kindern liegt doch die Zukunft –– und die Zukunft ist weiblich, also setzt die Post hier auf ein Mädchen. Soll noch jemand sagen, «unsere» Post sei von gestern!

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