Huhn im Haus!

Kolumne

Publikationsdatum
28-08-2014
Revision
10-11-2015

Nutztiere im Wohnzimmer? In unseren Breitengraden gehören Ziegen, Rinder und Hühner auf die Wiese oder in den Stall. Ganz anders in Ostafrika – dort ist es in ländlichen Regionen üblich, dass sie sich mit allen anderen Bewohnern im gemeinsamen Wohnraum aufhalten. Das hat Vorteile. Die Tiere sind drinnen sicher vor Wildtieren und werden durch den Rauch aus der Kochstelle in der Raummitte desinfiziert. In kalten Regionen geben sie nachts Wärme ab, man spart daher Feuerholz. Eine sinnvolle, da energiesparende Massnahme also, die zudem noch zum Landschaftsschutz beiträgt, weil sie die Abholzung vermindert.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass Tiere Krankheiten auf den Mensch übertragen. Zwischen 2005 und 2008 wurden anlässlich der in China und Europa grassierenden Vogelseuche in Ostafrika teure Kampagnen gegen die Tierhaltung in Wohnräumen durchgeführt – sehr zum Unverständnis der Bevölkerung. Ob das Virus je auf dem Kontinent angekommen ist, darüber gibt es nur Spekulationen. Den meisten Menschen in Afrika braucht man punkto effizientem Umgang mit Ressourcen nichts vorzumachen. Im Gegenteil, vielleicht können wir von ihnen lernen – wir müssen uns ja nicht gleich mit den Kühen vom Nachbarhof schlafen legen. 

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