Holz­wurm Sna­po­raz

Skulptur in Zürich Oerlikon

Publikationsdatum
14-04-2012
Revision
25-08-2015

Wie ein riesiger Holzwurm wirkt die Holzskulptur mit dem Namen Snaporaz. Sie steht seit kurzem im grossen Innenhof der neu erbauten Siedlung am Jasminweg in Zürich Oerlikon der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich und zeigt exakt nach Süden. Snaporaz wird so zu einer Art Sonnenuhr, deren Schatten jeden Tag etwas anders über die Rasenfläche wandert. Auch ihr Farbton wandelt sich ständig. Bei praller Sonne beginnen die Effektpigmente in der Lackierung Orange zu leuchten. Entworfen hat die Figur der Zürcher Künstler Marco Ganz.
Bei dieser Auftragsarbeit für den zentralen Platz der ABZ-Neubausiedlung an der Jasminstrasse sprengte das Format mit fast neun Metern Höhe den Rahmen seiner bisherigen Arbeiten. Die Skulptur wurde aus massiven Holzelementen verleimt, geschliffen und unter Verwendung eines Effektpigments leuchtend Orange beschichtet. Das Zürcher Planungsbüro designtoproduction entwickelte in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler und der Firma Holzbau Amann aus dem deutschen Weilheim-Bannholz eine digitale Prozesskette, mit deren Hilfe die Form der Skulptur als 3D-CAD-Modell definiert und anschliessend in detaillierte Produktionsdaten für die digitale Fertigung umgewandelt werden konnte. Insgesamt 150 komplex gekrümmte Bauteile wurden aus massiven Furnierschichtholzplatten mit Hilfe einer computergesteuerten Fräse ausgeschnitten und anschliessend lagenweise zum Körper der Skulptur verleimt. Ein  vordefiniertes Raster von 4632 Schrauben sorgte dabei für den notwendigen Anpressdruck. Für das Planungsbüro und die Holzbaufirma, die seit dem Bau des geschwungenen Holzdaches über dem Centre Pompidou in Metz (2010) immer wieder erfolgreich zusammen gearbeitet haben, bot dieses – im Vergleich zu Metz - winzige Projekt vor allem die Möglichkeit, die Schnittstellen zwischen digitaler Planung und computergesteuerter Fertigung im Freiform-Holzbau weiter zu optimieren. 

Tags

Verwandte Beiträge