Geo­ther­mie­pro­jekt He­ris­au-Gos­sau wird nicht wei­ter­ver­folgt

Von der Umsetzung eines Geo­thermie-Heizkraftwerks inklusive Fernwärmeversorgung im Raum Gossau-Herisau wird abgesehen. Den Entscheid begründen Vertreter des verantwortlichen Konsortiums damit, dass aufgrund der komplexen geologischen Verhältnisse an diesem Standort hohe Risiken in Kauf genommen werden müssten.

Publikationsdatum
26-02-2015
Revision
01-09-2015

Das Konsortium (St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG, Sankt Galler Stadtwerke, SN Energie AG und Axpo) untersucht seit Mai 2010 die Machbarkeit eines Geothermie-Heizkraftwerks inklusive Fernwärmeversorgung im Raum westlich der Stadt St. Gallen. Die Auswertung seismischer Daten liess die Vermutung zu, dass dort mit einem guten Heisswasservorkommen für den Betrieb entsprechender Anlagen gerechnet werden kann.

Die Erfahrungen aus den Bohr- und Testarbeiten des Geo­thermieprojekts der Stadt St. Gallen im Sittertobel flossen laufend in
die Machbarkeitsbeurteilung ein. Von besonderer Bedeutung sind die Erkenntnisse über die unzureichende Thermalwasserfliessrate, die Gasführung, die hohen Ge­steins­temperaturen sowie die aufgetre­tenen, teilweise spürbaren Erd­bebenereignisse.

Zwar können die Ergebnisse der St. Galler Tiefbohrung nicht direkt auf das Gebiet Herisau-Gossau übertragen werden, dennoch liefern sie ein besseres Verständnis über die Beschaffenheit des Untergrunds. So ist davon auszugehen, dass aufgrund ähnlicher ­geologischer Verhältnisse und analoger untertägiger Zielgebiete auch im Gebiet Herisau-Gossau potenziell mit vergleichbaren Schwierigkeiten wie im St. Galler Projekt gerechnet werden muss.

Aus diesen Überlegungen heraus haben die Ver­ant­wort­lichen entschieden, das an­gestrebte Projekt an diesem Standort nicht weiterzuverfolgen.

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