Ge­lun­ge­ne Ko­ope­ra­ti­on

Schweizerisch-ukrainische Zusammenarbeit bei Waldprojekten in den Karpaten

Die Karpaten erstrecken sich über sieben mittel- und osteuropäische Länder. Der am stärksten bewaldete Teil des Gebirgszugs liegt mit den Waldkarpaten in der Ukraine. In den letzten Jahren konnten in dieser Region zahlreiche schweizerisch-ukrainische Kooperationsprojekte realisiert werden – etwa zur Erforschung der letzten grossen Buchenurwälder Europas oder im ­Rahmen eines von der Schweiz finanzierten Forstentwicklungsprojektes.

Publikationsdatum
28-12-2011
Revision
01-09-2015

Die Karpaten erstrecken sich über sieben mittel- und osteuropäische Länder. Der am stärksten bewaldete Teil des Gebirgszugs liegt mit den Waldkarpaten in der Ukraine. In den letzten Jahren konnten in dieser Region zahlreiche schweizerisch-ukrainische Kooperationsprojekte realisiert werden – etwa zur Erforschung der letzten grossen Buchenurwälder Europas oder im ­Rahmen eines von der Schweiz finanzierten Forstentwicklungsprojektes. «In den östlichen, beinahe ausschliesslich mit Wäldern und Forsten bedeckten Karpaten, tief im Gebirge, findet man noch echte Urwälder, welche ihre Unzugänglichkeit und besonders das Fehlen geeigneter wilder Flosswässer vor den Angriffen des Menschen schützten und bis auf unsere Tage bewahrten. Durch Wälder, die schon mehr oder weniger forstmässig genutzt wurden, gelangt man allmählich in eine Wildnis, die wirklich ergreifend ist.» Diese Zeilen stammen aus dem «Kronprinzenwerk», das die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild beschreibt.(1) Kronprinz Rudolf von Österreich hat dieses mehrbändige Werk, das zwischen 1885 und 1902 erschienen ist, angeregt und teilweise auch selber verfasst. Ganz offensichtlich haben die Berge der östlichen Provinzen des Habsburgerreiches und insbesondere die Urwälder beim Kronprinzen und seinen Helfern einen tiefen Eindruck hinterlassen. Doch wie sieht es heute, nach mehr als 100 Jahren, aus? Um es vorwegzunehmen: In den Karpaten befinden sich die grössten europäischen Urwälder ausserhalb Russlands. Und ihre Schönheit und Harmonie beeindrucken nach wie vor.

Vielfältige Naturschätze

Neben den Alpen sind die Karpaten das bedeutendste Gebirgssystem in Mitteleuropa. Sie ­bilden einen 1300 km langen und 100 bis 350 km breiten, nach Südwesten offenen Bogen. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs dauerte es einige Jahre, bis die Westeuropäer die vielfältigen Naturschätze der Karpaten entdeckten. In dem über weite Strecken nur dünn ­besiedelten und stark bewaldeten Gebirge leben Bären, Wölfe und Luchse. Nach Angaben des WWF leben mehr als die Hälfte der europäischen Populationen dieser Wildtiere in den Karpaten. Ein Drittel aller europäischen Gefässpflanzen kommen hier vor. Von diesen knapp 4000 Arten kommen 481 nur in den Karpaten vor. Der lang gestreckte Gebirgszug bildet eine Art Brücke zwischen den nordosteuropäischen Wäldern und denjenigen im Süden und Wes­ten des Kontinentes.(2) Mittlerweile engagieren sich daher zahlreiche Umwelt- und Naturschutzorganisationen für den Naturraum der Karpaten.(3) Im Folgenden wird der Schwerpunkt auf die ukrainische Region Transkarpatien gelegt, die an die die Slowakei, Ungarn und Rumänien grenzt. Während die Karpaten insgesamt etwa zur Hälfte bewaldet sind, beträgt der Anteil des Waldes in den ukrainischen Karpaten 66 %. Sie werden deshalb auch Waldkarpaten genannt. Der Holzreichtum dieser Region führte im 18. Jahrhundert zur Ansiedlung von Holzfällern aus Deutschland und Österreich.(4) Die Entdeckung der Urwälder Trotz der seit Jahrhunderten andauernden Nutzung des Waldes sind einige Urwälder in Transkarpatien erhalten geblieben. Der Urwald von Uholka und Schyrokyj Luh, der im Karpaten-Biosphärenreservat liegt, umfasst eine Fläche von rund 10 000 ha und gilt damit als der grösste Buchenurwald Europas. Seit 2007 gehören die Buchenurwälder Transkarpatiens zusammen mit einigen Buchenurwaldresten in der Slowakei zum Weltnaturerbe der Unesco.(5) Conrad Roth ist wohl einer der ersten Schweizer, der über diese Wälder berichtete. Als Forst­ingenieur reiste er 1930 im Auftrag einer Schweizer Holzhandelsfirma nach Transkarpatien. Er hatte abzuklären, ob sich die Waldungen eines ehemaligen ungarischen Grossgrund­besitzers für eine Holznutzung eigneten – und stiess dabei auf noch unberührte Wälder. Roth war von dem Vorgefundenen tief beeindruckt. Von besonderem Interesse sind seine Beschreibungen des Buchenurwaldes.(6) Nach seinen Angaben ­kommen gleichförmige Waldbestände nur auf sehr beschränkter Fläche vor, während sich wirklich gleich alte Bäume nur über Gruppen und Horste (bis 50 Aren) erstrecken. Diese ­Beobachtungen legen nahe, dass sich Buchenurwälder meist auf sehr kleiner Fläche und kontinuierlich erneuern. Zur selben Zeit begann Alois Zlatnik, ein tschechoslowakischer Forstwissenschaftler, die Wälder in dieser Region zu erforschen. Transkarpatien gehörte damals zur Tschechoslowakei. 1936 legte er in einigen Urwaldbeständen Dauerbeobachtungsflächen an. Zlatnik gehört ­damit zu den Pionieren der europäischen Urwaldforschung. Die geplanten Folgeaufnahmen konnte er jedoch nicht realisieren, weil Transkarpatien 1939 zunächst an Ungarn und später an die Sowjetunion fiel – und als Tschechoslowake durfte Zlatnik nicht mehr nach Transkarpatien einreisen.(7) Im Buchenurwald von Uholka und Schyrokyj Luh machte Zlatnik keine Aufnahmen. Aufgrund seiner Empfehlung wurde dort aber bereits in den 1920er-Jahren ein Waldreservat ausgeschieden. Zusammen mit einigen anderen Reservaten bildete dieses später in der Ukraine den Kern des Karpaten-Biosphärenreservates. Während des Kalten Krieges gerieten die Urwälder in dieser Region in Vergessenheit; doch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ­änderte sich dies. 1992 wurde das Biosphärenreservat durch die Unesco anerkannt, und 1994 besuchten Fachleute aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein diese damals in Westeuropa unbekannten Buchenurwälder. Sie wollten dort unter anderem Antworten auf die ­Frage finden, wie sich der Sihlwald bei Zürich entwickeln könnte, wenn dieser nicht mehr bewirtschaftet wird. Mit dabei war auch Mario Broggi. Fünf Jahre später initiierte er als Direktor der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen in der Ukraine, die bis heute andauert. Einen Höhepunkt stellt zweifellos die umfassende Stichprobeninventur in den Urwäldern von Uholka und Schyrokyi Luh dar, die im Sommer 2010 durchgeführt werden konnte.

Schweizer Engagement im Forstbereich

Neben der Erforschung der Urwälder entwickelten sich auch in anderen Gebieten Kooperationen zwischen der Schweiz und der Ukraine. 1998 und 2001 ereigneten sich in Transkarpatien Überschwemmungen mit grossen Schäden. Die Schweiz leistete damals humanitäre Hilfe, und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) engagierte sich anschliessend ­zunächst im Bereich des Wasserbaus und des Hochwasserschutzes. Weil aber immer wieder auch die Forstwirtschaft und insbesondere die grossen Kahlschläge kritisiert wurden, entstand die Idee eines gemeinsamen Forstprojektes. Es gibt einige forstliche Gemeinsamkeiten zwischen der Schweiz und den ukrainischen ­Karpaten. Mit der Fichte und der Buche dominieren etwa die gleichen Baumarten. Auch die topografischen Verhältnisse und die Vegetationsstufung sind vergleichbar. In den Ebenen wachsen von Natur aus Eichen-Laubwälder; in den Hügeln gedeihen Buchenwälder, und in höheren Lagen dominieren Nadelwälder, die mehrheitlich aus Fichten bestehen. Komplett unterschiedlich sind aber die Eigentumsverhältnisse: Während der Wald in der Schweiz zu rund 30 % Privaten, zu 65 % politischen Gemeinden, Bürgergemeinden sowie Korporationen und nur zu 5 % den Kantonen und dem Bund gehört, ist er in der Ukraine vollständig Eigentum des Zentralstaates. Die Strukturen sind denn auch sehr zentralistisch organisiert, und die oberste Kontrolle liegt beim Staatlichen Forstkomitee der Ukraine in Kiew. Für die ländliche Bevölkerung ist der Wald überlebenswichtig. Neben dem Holz sind es vor allem Pilze und Beeren, die gesammelt und auf lokalen Märkten oder an Grosshändler ­verkauft werden. Schätzungen gehen davon aus, dass in den Bergen jede zweite Person damit beschäftigt ist, solche Nahrungsquellen aus dem Wald zu erschliessen – zum grossen Teil für den Eigenbedarf. In der forstlichen Planung spielte die Bevölkerung bisher aber so gut wie keine Rolle. Damit waren die Schwerpunkte des schweizerisch-ukrainischen Forstentwicklungs-projektes Forza vorgezeichnet. Als oberstes Ziel wurden die Etablierung einer nachhaltigen, multi-funktionalen Waldbewirt­schaftung mit starker Betonung der ökolo­gischen Methoden (naturnaher Waldbau) sowie ­die Verbesserung der Existenzgrund­lagen der lokalen Bevölkerung definiert.(8)

Schwieriger Anfang

Der Anfang war nicht einfach. «Nach etwa drei Jahren hat sich das Blatt aber zum Positiven gewendet», erinnert sich Lesya Loyko. Die Juristin wirkte seit Projektbeginn im Koordinationsbüro von Forza in Uschhorod, die letzten zwei Jahre als dessen Leiterin. Ähnlich hat es auch Raphael Schwitter vom Bildungszentrum Wald in Maienfeld erlebt. Als Experte mit viel Erfahrung im Gebirgswaldbau und in der Ausbildung von Schweizer Förstern reiste er in den letzten Jahren immer wieder nach Transkarpatien. «Am Anfang haben wir nur in einer kleinen Gruppe über naturnahen Waldbau diskutiert», sagt Schwitter. Dann aber sei das Netzwerk kontinuierlich gewachsen. Und am offiziellen Abschluss-Workshop zum waldbau­lichen Teil des Projektes im Sommer 2010 hätten über 50 Personen aus verschiedensten Institutionen teilgenommen. Für Ausbildungszwecke wurden in zwei Pilotregionen 126 Demonstrationsflächen eingerichtet. Am Beispiel dieser Flächen konnte konkret über die verschiedenen Möglichkeiten dis­kutiert werden, wie die entsprechenden Waldbestände am besten zu behandeln sind. Anschliessend wurden die Holzschläge ausgeführt und dokumentiert. Auf diesen Flächen sei es auch möglich gewesen, von den stark reglementierten und teils sturen Weisungen der Forstbehörden, die im Gebirgswald oft keinen Sinn ergeben, abzuweichen, sagt Schwitter. Die Schweizer Waldexperten schlugen zudem ein zweistufiges Konzept für die Waldplanung vor. Auf der übergeordneten Ebene sollten die allgemeinen Ziele unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung festgehalten werden. Auf einer tieferen Ebene geht es schliesslich um die konkrete forstliche Planung in den Forstbetrieben. Dieses Modell lehnt sich an die Schweizer Praxis an, bei der regionale Waldentwicklungspläne getrennt von den forstlichen Betriebsplänen erstellt werden.

Wertvolle Studienreisen

Als sehr nützlich haben sich die Besuche von ukrainischen Förstern in der Schweiz erwiesen. Andriy Uhryn, ein Förster aus Rhakiw, war zwei Mal in der Schweiz. Da er früher nur ­wenig Kontakt zu ausländischen Berufskollegen gehabt habe, sei er sehr neugierig gewesen, wie die Schweizer Förster mit dem Wald umgingen, sagt Uhryn. Vom Konzept des naturnahen Waldbaus habe er in der Schweiz zum ersten Mal gehört. In der Ukraine orientiere sich die Forstwirtschaft vorwiegend an der Holznutzung. Aber die Probleme, die mit einer gross­flächigen Kahlschlagwirtschaft verbunden seien, würden in der Öffentlichkeit immer mehr thematisiert. Laut Uhryn müssen die Förster deshalb offen sein für Veränderungen in der Waldbewirtschaftung. Transkarpatien liegt zwar im äussersten Westen der Ukraine. Doch in der Zentrale in Kiew werde wahr-genommen, dass im Forstbereich in den Karpaten einiges in Bewegung gekommen sei, sagt Lesya Loyko. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass viele Anliegen, dieunter anderem im Rahmen des schweizerisch-ukrainischen Forstprojektes diskutiert wurden, in die Zielsetzung des staatlichen Programms für die Wälder der Ukraine eingeflossen sind. Inzwischen ist das Konzept des naturnahen Waldbaus durch die zentrale Forstbehörde der Ukraine anerkannt und eine nachhaltige, multifunktionale Waldbewirtschaftung für das ganze Land gesetzlich verankert worden.(8) Doch die zu bewältigenden Herausforderungen sind riesig. Die grössten Hindernisse liegen nicht in der Forstwirtschaft selbst. Vielmehr sind es die politischen, ökonomischen und sozialen Probleme, mit denen die Ukraine konfrontiert ist. So müssen sich die staatlichen Forstbetriebe beispielsweise weitgehend selbst finanzieren. Und das geschieht in der Regel über die Einnahmen aus dem Holzverkauf. Diese wiederum hängen von den bewilligten Holzschlägen ab. Da liegt es auf der Hand, dass Korruption und illegale Holzerei allgegenwärtig sind. Der Autor konnte selbst beobachten, wie in einem abgelegenen, waldreichen Tal die Holztransporte mit den Lastwagen aus nicht nachvollziehbaren Gründen vorwiegend in der Dunkelheit der Nacht abgewickelt wurden. Weit verbreitet scheint auch die Praxis ­
zu sein, dass grossflächige Holzschläge mit einem schlechten Gesundheitszustand von Waldbeständen begründet werden.(9)

Grüner Tourismus

Vor diesem Hintergrund ist es folgerichtig, dass das Projekt Forza über den engen Rahmen der Forstwirtschaft hinausgehen sollte. Und dies ist auch gelungen. Ein wichtiger Aspekt war etwa die Förderung eines grünen Tourismus. Dieser soll künftig mithelfen, die ökonomische Basis der Landbevölkerung zu verbreitern: Entstanden ist im Rahmen des Projektes beispielsweise ein markierter Wanderweg durch ganz Transkarpatien. Ein Problem auf dem Land sind zurzeit jedoch die spärlichen Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen. Deshalb hat man angefangen, Familien zu suchen, die in ihrem Haus Gäste empfangen. Für die ­Beherbergung von Besuchern aus Westeuropa stellen jedoch die sprachlichen Hürden ein nicht zu unterschätzendes Hindernis dar. Die Buchenurwälder sind schon heute ein attraktives Reiseziel für Förster und Naturliebhaber aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Das Kapital für einen grünen Tourismus ist in erster Linie die charakteristische Landschaft der Karpaten. Ihr müsste man Sorge tragen, was insbesondere auch für den Bereich der Abfall­entsorgung gilt. Seit Glas durch PET abgelöst wurde, liegen Plastikflaschen überall herum. Besonders bedenklich ist deren Entsorgung via Bäche und Flüsse. Die Mitarbeitenden von Forza haben versucht, dieses Problem aufzugreifen. So wurden in drei Dörfern versuchsweise Behälter aufgestellt, in denen Plastikflaschen gesammelt und anschliessend dem ­Recycling zugeführt werden. Und es funktioniert. Aufgrund der positiven Erfahrungen in den Pilotgemeinden wurden mehr als 370 Behälter in den Regionen von Rakhiw und Khust aufgestellt.(8) Das schweizerisch-ukrainische Forstentwicklungs-projekt wurde Ende 2010 offiziell abgeschlossen. «Der grösste Erfolg von Forza ist, dass es gelungen ist, in der ukrainischen Waldwirtschaft einen Mentalitätswandel zu initiieren», sagt Manuel Etter, der in Kiew das Deza-Büro leitet. Die Konzepte der Nachhaltigkeit und der naturnahen Wald-bewirtschaftung seien in die Forstbehörden eingebracht und auch gesetzlich verankert worden. Weniger ­gelungen sei hingegen der Einbezug der lokalen Bevölkerung. Hier sei noch viel Arbeit ­nötig, findet Etter. Zum einen gehe es darum, die Behörden für die Belange der Bevölkerung zu sensibilisieren, und zum anderen brauche es eine signifikante Dezentralisierung der ­Entscheide und Kompetenzen.

Waldprotokoll verabschiedet

In eine solche Richtung zielen auch die jüngsten Beschlüsse der Vertragsstaaten der Karpatenkonvention. An ihrem Treffen Ende Mai in Bratislava unterschrieben die Länder je ein Protokoll zum nachhaltigen Tourismus und zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung (vgl. «Karpatenkonvention»). Für die Implementierung des Waldprotokolls soll nun ein ­Aktionsplan ausgearbeitet werden. Es ist zu hoffen, dass es gelingt, die zukunftsweisenden Inhalte dieser beiden Protokolle in den einzelnen Ländern auch umzusetzen.

Anmerkungen

  1. I. Kohl, E. Brix: Galizien in Bildern. Die Original-illustrationen für das «Kronprinzenwerk» aus den Beständen der Fideikommissbibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek. Selbstverlag Verein für Volkskunde in Wien, 1997
  2. Eine zentrale Nahtstelle ergibt sich bei Wien, wo die Gebirgszüge der Karpaten und der Alpen aufeinandertreffen. Ein grenzüberschreitendes Projekt hat zum Ziel, diese beiden Gebirgslebensräume besser zu vernetzen. Informationen: www.alpenkarpatenkorridor.at
  3. Die in den Karpaten tätigen Umweltorganisationen und Forschungsinstitute haben sich in der Carpathian EcoRegion zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Anliegen ist der Schutz der Biodiversität und die nachhaltige Entwicklung der gesamten Region: www.carpates.org
  4. Das Theresiental ist beispielsweise nach der österreichischen Kaiserin Maria-Theresia benannt, die dort 1775 Menschen aus dem Salzkammergut ansiedelte. Einen guten Überblick über die Geschichte und die Wälder bieten: U.-B. Brändli, - J. Dowhanytsch: Urwälder im Zentrum Europas: Ein Naturführer durch das Karpaten-Biosphärenreservat in der Ukraine. Haupt Verlag, 2003
  5. Durch den nationalen Schutz sowie die Anerkennung als Unsesco-Weltnaturerbe kann nach Einschätzung unabhängiger ukrainischer Naturschutz-Fachleute des WWF davon ausgegangen werden, dass die Erhaltung dieser Urwälder gesichert ist
  6. C. Roth: Beobachtungen und Aufnahmen in Buchen-Urwäldern der Wald-Karpathen. Schweiz. Zeitschrift für Forstwesen, 83, S. 1–13, 1932
  7. S. Stoyko et al.: Alois Zlatnik – ein wegweisender Forscher in transkarpatischen Urwäldern. Schweiz. Zeitschrift für Forstwesen, 154, S. 219–225, 2003
  8. Swiss-Ukrainian Forest Development Project in Tanscarpathia: End of Phase Report, Uzhhorod, 2011. Download: www.forza.org.ua 
  9. V. Sabadosh, O. Suprunenko: Das waldreiche obere Theresiental (Transkarpatien, Ukraine) – geografisch-ökologische und sozioökonomische Beschreibung. Schweiz. Zeitschrift für Forstwesen, 158, S. 14–21, 2007; K. Grunder: Leben mit dem Wald im oberen Theresiental – Portrait einer Waldregion vor den Toren der Europäischen Union. Schweiz. Zeitschrift für Forstwesen, 158, S. 22–29, 2007

Der Autor dankt dem Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus für die finanzielle Unterstützung aus dem Recherchierfonds.

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