Frau­en in Bau­be­ru­fen: «Der Be­darf an Aus­tausch steigt»

Im Juni veranstaltet das Netzwerk «Frau und SIA» eine Reise durch die Schweiz. Eine Organisatorin erzählt, was die Teilnehmenden erwartet.

Publikationsdatum
27-05-2015
Revision
07-10-2015

Frau Franko, was steckt hinter der Idee, diese Reise – und die Ver­anstaltungen an ihren Etappen – zu organisieren?
Melanie Franko: Wir haben ähnliche Netzwerke und Organisationen aus ganz Europa eingeladen, um Erfahrung und fachliches Wissen zu aktuellen Themen in den Bereichen Raumplanung, Architektur und Bau auszutauschen und um eine Diskussion über die Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben anzustossen. Zudem wollen wir das Netzwerk «Frau und SIA» auf nationaler und internationaler Ebene stärken. Das Thema Tourismus – mit dem dahinter liegenden Gedanken des Kulturaustauschs und der Raumerfahrung – fördert dabei den interdisziplinären Dialog.

Warum ist ein solcher Austausch für Frauen besonders wichtig?
Netzwerken ist in den meisten Lebensbereichen essen­ziell, sowohl für Frauen als auch für Männer. Was den besonderen Fall der Frauen in technischen Berufen betrifft: Etwa 90 % der Einzelmitglieder des SIA sind Männer – eine eindrückliche Zahl, die unser Berufsumfeld widerspiegelt. Wie erreichen wir also eine grössere Bandbreite an Expertinnen in den Unternehmen und Berufsverbänden? Wie können wir voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen? Das sind wichtige Fragen, die wir uns am offenen Netzwerkanlass in Basel – einem der Hauptprogrammpunkte unserer Reise – stellen werden. Vielleicht ist diese Reise am Ende sogar der Anstoss zu einem grenz­über­greifenden neuen Projekt 

Inwiefern hat sich die Situation der Frauen in Bauberufen in den letzten Jahren verändert? 
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Wir stellen fest, dass sich die Zahl der weiblichen Mitglieder im SIA in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt und derjenigen in unserem Netzwerk sogar vervierfacht hat. Das ist unter anderem ein Ergebnis des Netzwerkens. Wir schliessen daraus, dass der Bedarf an Erfahrungsaustausch steigt.


Das Netzwerk

«Frau und SIA» wurde 2014 konstituiert und ist das Nach­folgeorgan der 2004 gegründeten Spezialkommission der Direktion «Frau und SIA». Es fungiert als geschlechterübergreifende Anlauf­stelle und Denkwerkstatt für Genderfragen innerhalb des SIA.

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