Ers­ter Schritt zur Wun­der­brü­cke

Baukultur: Neugestaltung Park des Technorama Winterthur

Das Technorama hat das Baugesuch für seinen neuen Park und die Wunderbrücke eingereicht. Als Projektpartner macht sich der SIA stark für die Ingenieurbaukunst, stärkt das Renommee von Bauingenieuren und fördert den Nachwuchs.

Publikationsdatum
28-08-2015
Revision
12-09-2015

Die Wahrnehmung und Wertschätzung von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren in der Gesellschaft zu verbessern ist ein zentrales Anliegen der SIA-Berufsgruppe Ingenieurbau, kurz BGI. Vor sechs Jahren hat die BGI eine Debatte über ein Museum für Ingenieurbaukunst gestartet. Ein solches Museum ist jedoch bis anhin in weiter Ferne. Im ersten Schritt hat die BGI 2009 deshalb nach einer Möglichkeit gesucht, um das Thema Ingenieurbaukunst an einem bereits vorhandenen, prominenten Erleb­nisort zu verankern. So entstand der Gedanke, auf das Swiss Science Center Technorama in Winterthur zuzugehen. Das Technorama hat jährlich über 250.000 Besucher, davon 60.000 Schüler.

Im Dialog mit dem Technorama entwickelte sich die Idee eines ikonischen Ingenieurbauwerks als Blickfang für den ab 2017 neu zu gestaltenden Park des Technoramas. Das Projekt sieht die Erweiterung der bestehenden Ausstellung mit zahlreichen grossformatigen Outdoor-Exponaten inmitten einer weitläufigen Parkanlage vor, ausserdem den Bau der «Wunderbrücke» und die Revita­lisierung des durch das Gelände fliessenden Riedbachs. Das entsprechende Baugesuch reichte das Technorama im Juli bei der Stadt Winterthur ein.

W-förmige Stahlkonstruktion

Die von Conzett Bronzini Partner entworfene Wunderbrücke besticht mit einer W-förmigen Stahlkon­struktion, die eine 130 m lange ­Plattform und eine Innenstruktur mit fünf Zwischendecks umfasst. Die mit 5-prozentiger Neigung von 10.3 bis auf 16.8 m Höhe ansteigende und 5.8 m breite Plattform bietet Platz für Ausstellungsstücke, es sind aber auch Bänke zum Verweilen und Ausschauhalten vorgesehen. Exponate können zudem seitlich an den Ober- und Zwischendecks angebracht und damit von allen Seiten betrachtet werden. 

Vier unterschiedlich geneigte Treppen führen die Besucher hin­auf zur Plattform. Mit einem Lift ist die oberste Ebene jedoch auch hindernisfrei erreichbar. Auf einer beweglichen Kragbühne am höchsten Punkt und durch einen Glas­boden können die Besucher mit ein wenig Mut die Höhe besonders intensiv erleben. 

Ein Wasserkreislauf wird Wasser zum obersten Punkt der Plattform führen, von wo es in zwei seitlichen Kanälen über die Brücke hinabfliesst und sich an deren Ende als künstlicher Wasserfall in ein Tosbecken ergiesst. Die Wunderbrücke, die parallel zur Eisenbahnlinie Winterthur–Romans­horn errichtet wird, verspricht zum markanten Wahrzeichen für das Technorama und die Stadt Winterthur zu werden. In der Nacht werden LED-Strahler die Kon­struktion beleuchten.

Verantwortlich für die Neugestaltung des Parks zeichnen die Landschaftsarchitekten Rotzler Krebs Partner. Als beratender Architekt wirkt Mike Guyer mit. Der Park mit Wunderbrücke soll im April 2019 eröffnet werden.

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