En­er­ge­ti­sche und ar­chi­tek­to­ni­sche Ge­bäu­de­er­neue­rung – ein Wi­der­spruch?

Aus energiepolitischer Sicht liegt die Herausforderung in der Erneuerung des Bestands. Wie lassen sich energetische und ­architektonische Aspekte vereinen? Eine neue Weiterbildungsreihe der Berufsgruppen Technik und Architektur nähert sich dieser Frage anhand realisierter Projekte.

Publikationsdatum
31-08-2017
Revision
31-08-2017

Erneuern bedeutet nicht nur, die Energieeffizienz zu verbessern, sondern umfasst eine Vielzahl von Themen. In erster Linie sind sicher funktionale Anliegen zu nennen, denn der Wunsch nach einem zeitgemässen Raumangebot ist oftmals der Auslöser für eine Sanierung, die dann Anpassungen bei Schallschutz und Brandschutz nach sich zieht. Oft stellen auch denkmalpflegerische Anliegen eine grosse Herausforderung dar. Weiter gehört auch die Verbesserung von gestalterischen Mängeln im Innen- wie Aussenraum dazu. Zu erneuern heisst also, viele Aspekte gleichzeitig neu zu denken, zu gewichten und daraus, unter Berücksichtigung der vorhandenen Qualitäten, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.
Derzeit sind nur wenige Beispiele bekannt, die ambitionierte energetische und ökologische Zielsetzungen mit ebenso hohen architektonischen und städtebaulichen Ansprüchen zu verbinden wissen. Dieser Umstand darf aber nicht dahingehend missverstanden werden, dass beide Zielsetzungen grundsätzlich zueinander im Widerspruch stehen. Im Gegenteil: Eine energetische Erneuerung bietet immer auch die Chance zu einer gleichzeitigen gestalterischen Aufwertung.

Architektur und Technik im Dialog

Die beiden Berufsgruppen Technik (BGT) und Architektur (BGA) bieten deshalb ab Herbst 2017 zusammen ein neues Weiterbildungsangebot an. Im Rahmen einer halbtägigen Veranstaltung werden jeweils zwei vorbildlich energetisch erneuerte Gebäude besichtigt, die ihre architektonischen Qualitäten bewahrt und neu in Wert gesetzt haben. Das Zusammenspiel von Architektur und Gebäudetechnik soll anhand von beispielhaften Lösungen gezeigt und diskutiert werden. Was konnte am konkreten Objekt erreicht werden? Und wo liegt noch Verbesserungspotenzial? Die Nachmittage werden von einer Fachjournalistin geführt und moderiert. Es geht darum aufzuzeigen, ob energetische und gestalterische Zielsetzungen zwangsläufig zueinander im Widerspruch stehen oder ob vielmehr Syn­ergien genutzt werden konnten, die nur beim gleichzeitigen Betrachten von energetischen und architektonischen Anliegen möglich waren.

27.9.2017, Basel: «Erneuerung 4.0 – Um- und Weiternutzung von Gebäuden und Arealen»;  mehr Info hier
26.10.2017, Zürich: «Erneuerung 4.0 – Schwerpunkt Fassaden»; mehr Info hier

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