Ein Jahr­hun­dert für die Ar­chi­tek­tur

«Werk, Bauen + Wohnen»

Die Zeitschrift «Werk, Bauen + Wohnen» hat diesen Sommer ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Diverse Aktionen, ein Sonderheft und ein Rückblick in die Geschichte prägen das Jubiläumsjahr.

Publikationsdatum
25-11-2014
Revision
18-10-2015

Seit 100 Jahren ist die Zeitschrift «Werk, Bauen + Wohnen» ein fester Bestandteil des Schweizer Architekturdiskurses. Die kulturellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Ereignisse des wechselvollen Jahrhunderts haben ihre Spuren darin hinterlassen: Kriege und Krisen, ästhetische Strömungen und gesellschaftliche Umwälzungen haben bei der Wahrnehmung der Architektur immer wieder neue Schwerpunkte gesetzt. 

Ebenso  entscheidend war (und ist) die persönliche Haltung der Redaktorinnen und Redaktoren, unter denen auch Grös­sen wie Hans ­Bernoulli, Alfred Roth und Lucius Burckhardt zu finden sind. Wie die Architekturtheoretikerin Berna­dette Fülscher in ihrem Essay in der Jubiläumsausgabe von Juni 2014 hervorhebt,waren es insgesamt kaum drei Dutzend Personen, die als Redaktionsmitglieder letztlich ­bestimmten, «welche Themen diskussionswürdig sind und welche Bauten zeigenswert».1

Die heutige Redaktion – Daniel Kurz, (Chefredaktor), Tibor Joanelli, Roland Züger, Caspar Scherer – feiert den runden Geburtstag in aller Frische. Das letztes Jahr eingeführte neue Layout von Elektrosmog und die Konzentration auf die Themen Kulturlandschaft und Städtebau zeugen davon, dass das Medium nichts von seiner Aktualität verloren hat. Zudem geht die Redaktion auf Tournee: Sie erläutert Interessierten, wie die Zeitschrift gemacht wird, und bietet Gelegenheit zu Diskus­sionen über Architekturpublizistik, Architekturkritik und ins­besondere über Fragen, die in der jeweiligen Region aktuell sind.

Dieses Jahr war schliesslich auch prädestiniert dafür, die eigene Geschichte wieder aufzurollen. 1914 als «Werk» gegründet, war die «Schweizerische Zeitschrift für Baukunst, Gewerbe, Malerei und Plastik» das gemeinsame Organ des Bundes Schweizer Architekten BSA und des Schweizerischen Werkbunds SWB. Weitere Träger wie der Schweizerische Kunstverein SKV, die Vereinigung Schweizerischer Innenarchitekten VSI.ASAI und die Fédération Suisse des Architectes Indépendants FSAI kamen hinzu und gingen wieder.

Heute ist der BSA alleiniger Besitzer der Zeitschrift. 1977 fusionierte das «Werk» mit der damals noch jungen «archithese» zu «werk-archithese»; zwei Jahre später trennte man sich wieder, und 1980 erfolgte die Fusion
mit der 1946 gegründeten Publikation «Bauen + Wohnen». Umgangssprachlich hat sich über all die Jahre hinweg der alte, kurze Name gehalten. Architektinnen und Architekten sprechen immer noch liebevoll vom «Werk». Wir gratulieren von Herzen! 

Anmerkung

  1. Bernadette Fülscher, Genau hin­sehen!, in: Werk, Bauen + Wohnen, Jubiläumsausgabe 6-2014, S. 14–23.

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