Drei­di­men­sio­na­le Din­ge dru­cken

Möbel, Schmuck oder Leuchten aus dem Drucker? Was vor Jahren noch unmöglich schien, ist heute Realität. 3-D-Drucker können Objekte aller Art fertigen, indem sie geeignete Materialien nach und nach aufschichten. Das Museum für Gestaltung Zürich widmet dem Thema die Ausstellung «3-D Dreidimensionale Dinge drucken».

Publikationsdatum
04-04-2013
Revision
01-09-2015

Einige der Ausstellungsobjekte beruhen auf Gestaltungsprozessen, die sich von traditionellen Methoden unterscheiden. So nutzen beispielsweise die Gestalter Johanna Spath und Johannes Tsopanides beim Projekt «Cloudspeaker» digitale Ton- oder Bewegungsaufzeichnungen, um freie Formen entstehen zu lassen. Im Rahmen des Projekts «Materialized Sketch Furniture» der schwedischen Firma «Front Design» zeichnen Designerinnen mit Hilfe von «Motion Capture» die Umrisse eines Hockers in die Luft. Die Bewegungen der Hand werden in ein von Computern lesbares Format umgewandelt. Der Rechner gibt die Daten anschliessend an den Drucker weiter, der Plastik Schicht für Schicht aufeinanderlegt und die Skizze so als Möbelstück wiedergibt. Über einen längeren Zeitraum entsteht so ein Stuhl, dessen Ausgangsskizze deutlich erkennbar ist. Selektives Lasersintern (SLS) nennt sich dieses 3-D-Druckverfahren, um räumliche Strukturen aus einem thermoplastischen Ausgangsstoff herzustellen. 

Haptik und Stabilität

Ein anderer Teil der Ausstellung befasst sich mit der Herstellung komplexer Produkte wie Halsketten, Taschen, Kleider oder Leuchten, die in einem Stück gefertigt bzw. gedruckt werden und nicht mehr nachträglich zusammengesetzt werden müssen. Ein weiterer Bereich widmet sich der Individualisierung von Objekten. Der Film «Full Printed» von Carlos Mora Maariana Omedes zeigt, welche Möglichkeiten sich vielleicht in ein paar Jahren eröffnen.
Leider dürfen die Ausstellungsobjekte nicht berührt werden. Gerade bei Möbeln wäre dies bezüglich Haptik, Festigkeit und Stabilität wünschenswert.
Die Ausstellung befasst sich zwar nicht direkt mit dem Thema Architektur, bringt aber Inspiration für den Bereich Modellbau und wirft die Frage auf, wie sich diese neuen Möglichkeiten auf Entwurf und Fertigung auswirken.

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