Die Rends­bur­ger Hoch­brü­cke mit Schwe­be­fäh­re

Publikationsdatum
13-12-2013
Revision
10-11-2015

Die zweigleisige Rendsburger Eisenbahnbrücke wurde zwischen 1911 und 1913 gebaut und überspannt in 42 m Höhe den Nord-Ostsee-Kanal. Zunächst sorgten zwei eingleisige schmale Drehbrücken für die Überführung des Eisenbahnverkehrs von Hamburg (D) nach Vamdrup (DK). Als der Nord-Ostsee-Kanal verbreitert wurde, mussten die Drehbrücken ersetzt werden. Die neue Stahlkonstruktion wurde nach Plänen von Regierungsbaumeister Friedrich Voss erstellt – in weniger als drei Jahren.

Das Haupttragwerk der Kanalbrücke sind zwei Stahlfachwerkpylone, zwischen denen der Mittelteil der Brücke gelenkig eingehängt ist. Der Höhenunterschied bis zur Brücke bei Berücksichtigung der zulässigen maximalen Steigungsverhältnisse der Bahn war wegen des flachen Geländes nördlich und südlich des Kanals schwierig. Um diesen zu überwinden, wurden lange Rampen gebaut – zunächst als Erddamm und in der Fortsetzung jeweils als Stahl-Viadukt-Konstruktion. Aufwendig waren in diesem Zusammenhang der Bau eines Schleifendamms und die Hochlegung des gesamten Bahnhofsgeländes inkl. der Gleisanlagen in Rendsburg. Die Hochbrücke ist zusammen mit beiden Auffahrtrampen 7.5 km lang. Die stählerne Brückenkonstruktion hat eine Länge von 2486 m, die Hauptbrücke misst 317 m und hat eine Stützweite von 140 m.

Die Brücke wurde am 1. Oktober 1913 in Betrieb genommen und am 2. Dezember des gleichen Jahres auch die unter der Brücke angehängte Schwebefähre. Sie hatte den Vorteil, dass die Kanalüberquerung mit wenig Mehraufwand an Material und Arbeit zu verwirklichen war und dass sie auch heute noch weitgehend unabhängig von der Witterung zu betreiben ist. Die Fahrt vom Ufer der Stadt Rendsburg ans Ufer der Gemeinde Osterrönfeld dauert anderthalb Minuten. Der Autor Dr. Erich Thiesen beschreibt das Gesamtbauwerk, das seit 1989 unter Denkmalschutz steht, auf knapp 100 Seiten informativ und unterhaltsam. In vier Kapiteln erfähren die Leser Altes und Neues zum Kanal, zur Brücke und zur Schwebefähre. Fotos und Pläne vervollständigen die Broschüre.

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