Der Mensch als Meis­ter

Kolumne

Publikationsdatum
28-02-2014
Revision
10-11-2015

Hausmeister waren gefürchtet. In ihrem Obergwändli standen sie immer genau dann hinter der nächsten Ecke, wenn wir Kinder unsere Streiche planten oder Fremde um die Häuser zogen. «Sueched Si öppis » lautete ihr Ruf, mit dem sie sich in den Nahkampf mit dem Unbekannten warfen, bewaffnet mit Schraubenzieher und WD-40.

Die Hausmeister wurden durch Maschinen ersetzt: Bewegungsmelder, Fühler und Messer prüfen Wind und Wetter; komplexe Steuerungen entscheiden, wann die Sonnenstoren eingerollt werden müssen. Wie von Geisterhand gehen Lichter an und aus. Selbst in unseren Schulen muss heute niemand mehr die letzte Runde machen, um zu prüfen, ob alle Fenster geschlossen sind. Und wo nicht Maschinen die Hausmeister verdrängten, wurden sie vom Facility Management abgelöst.

Und jetzt das: Der wichtigste Faktor für die Lebensdauer von Gebäuden ist immer noch ein guter Hausmeister. Untersuchungen belegen dies. Erstaunlich? Beruhigend? Kennen Sie Ihren Hauswart? Das Bindeglied zwischen Mensch und Haus ist kein Schaltkreis, sondern ein Meister – der Hausmeister.

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