Busse und Absolution
Kolumne
Die Energiefrage macht vor keinem Lebensbereich halt. Wurde früher im Winterurlaub genüsslich und ohne jede Reue die kinetische Energie vernichtet, die zuvor durch den Skilift aufgebaut worden war, rast heute immer das schlechte Gewissen mit auf der Schussfahrt ins Tal. Wenn dann noch Schneekanonen hinzukommen, die auf den braunen Hängen eine wunderbare Piste hinzaubern, ist es mit dem arglosen Vergnügen gänzlich vorbei.
Was könnte da helfen? Absolution verspricht ein Lift, der mit Sonnenenergie betrieben wird, wie er auf dem Bild oben im Hintergrund zu sehen ist. Doch die kleine Gemeinde in einem Bündner Seitental, die diese Innovation eingeführt hat, ist reformiert. Die Vergebung der Sünden ist da nicht einfach so zu haben. Sie muss verdient werden!
Etwa von den beiden Tourenskifahrern, die sich den steilen Hang hinaufkämpfen. Am Abend werden sie die erklommenen Höhenmeter doppelt spüren: diejenigen auf dem Weg nach oben und die bei der Abfahrt ins Tal. Sie wissen, wo die Energie herkommt, die sie in Geschwindigkeit verwandeln.
Wer aber denkt daran, wenn er an einem kalten Winterabend im warmen Wohnzimmer sitzt? Auf zum Holzhacken!