Bin­ding-Um­welt­preis an Schwei­zer Wein­händ­ler

Die Sophie und Karl Binding Stiftung zeichnet Delinat-Gründer Karl Schefer aus, weil er sich für mehr Biodiversität im Rebbau einsetzt.

Publikationsdatum
18-11-2014
Revision
25-08-2015

Guter Wein ist bisweilen Geschmacksache; Kenner aber prüfen die Qualität am Abgang. Guter Rebbau ist dagegen unmittelbar sichtbar: Blühende Wildblumen wie der Ackerstern, die Weinbergs-Traubenhyazinthe oder wilde Tulpen sowie zirpende Grillen und zitternde Schmetterlinge. Rebberge und -hänge sind oft vielfältig strukturiert und bieten grosses Potenzial für artenreiche Lebensräume. Die Biodiversität hat für den biologischen Weinbau daher hohen Wert.

Das Walliser Winzerdorf Varen, neben Leukerbad, markiert seine naturnahen Weine mit dem «Pfyfoltru», einem rotblauen Schmetterling. Und deswegen hat der St. Galler Karl Schefer vor 34 Jahren die Weinhandlung «Delinat» gegründet. Vor wenigen Tagen ist der Bioweinpionier mit dem Natur- und Umweltschutzpreis der Sophie und Karl Binding Stiftung ausgezeichnet worden.

Mario F. Broggi, ehemaliger WSL-Direktor und Binding-Laudator lobte die Weinhandelsfirma, weil sie den kontrollierten biologischen Anbau fördere und dem Trend zur Monokultur einen ökologisch nachhaltigen Weinbau mit hoher Biodiversität entgegen setze.

Den Haupt-Umweltpreis hat die Binding-Stiftung dem deutschen Umweltaktivisten Ulrich Eichelmann zugesprochen, der sich auch als Filmemacher für naturnahe Fliessgewässer engagiert. Eine weitere Auszeichnung erhielt die Rheintaler Ortsgemeinde Au, weil sie das über 2 km2 grosse «Schweizerried», eine Rietlandschaft auf österreichischem Boden, naturnah pflegt und bewirtschaftet.

Der Binding-Preis wird seit 1986 verliehen und ist eine der wichtigsten Natur- und Umweltschutzauszeichnungen Europas. Dieselbe Stiftung vergibt in der Schweiz einen jährlichen Waldpreis für nachhaltige Forstwirtschaftsbetriebe.

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