Best of Ba­che­lor: Aus­ge­zeich­ne­ter In­ge­nieur­nach­wuchs

Am 29. November 2013 ehrt die Fachschaft Bauingenieurwesen der Schweizer Hochschulen ihren Nachwuchs. Der Preis «Best of Bachelor» zeichnet herausragende Abschlussarbeiten der letzten zwei Jahre aus. Sämtliche eingereichten Arbeiten sind in einem Buch versammelt, das einen einmaligen Überblick über die Ausbildung an den Schweizer Hochschulen bietet.

Publikationsdatum
09-11-2013
Revision
11-09-2018

Im Schweizer Ingenieurwesen ist der Nachwuchs rar. Viele Büros haben Mühe, kompetente junge Ingenieurinnen und Ingenieure zu finden. Für zusätzliche Verunsicherung sorgt der Umstand, dass die Ausbildung sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt hat: 2005 begannen die Schweizer Fachhochschulen, sich gemäss der Bologna-Reform bzw. dem teilrevidierten Fachhochschulgesetz neu zu strukturieren. Wie die Universitäten implementierten auch sie das internationale ECTS-Leistungspunktesystem und modular aufgebaute Studiengänge mit den Stufen Bachelor und Master. 

Damit sollten die Ausbildungen auf Hochschulniveau einfacher vergleichbar werden, was der Transparenz und der Mobilität der Studierenden zugute kommt. Doch diese Reform löste auch grundsätzliche Kritik aus. Ist eine solche Harmonisierung überhaupt sinnvoll? Verwässert die Angleichung von Universitäten und Fachhochschulen das duale Bildungssystem, das bisher ein Garant für die im internationalen Vergleich beneidenswerte Kompetenz der Schweizer Baufachleute war? Kann man die komplexen Zusammenhänge des Bauens in Module segmentieren, ohne den Blick für das Ganze zu verlieren? Reicht ein abgeschlossenes Bachelorstudium für die Berufsqualifizierung? Was können sie denn wirklich, die jungen Bachelors  

2011: Erste Auszeichnungen und eine grosse Publikation

Vor drei Jahren beschloss die Fachschaft Bauingenieurwesen der elf Schweizer Hochschulen1, die diesen Studiengang anbieten, die Ergebnisse zweier Jahre systematisch zu dokumentieren. Gemeinsam mit der Verlags-AG der akademischen technischen Vereine – Herausgeberin von TEC21, Tracés, archi und espazium – schrieb sie erstmals den Preis «Best of Bachelor» für die besten Bachelor-Abschlussarbeiten der Jahre 2010 und 2011 aus.

Jede Hochschule reichte drei Arbeiten ein, insgesamt nicht weniger als 33. Eine durch TEC21-Fachredaktoren verstärkte Jury kürte daraus ein Siegerprojekt pro Schule. Das Themenspektrum der Eingaben war sehr breit – ganze Tragwerke und einzelne Tragwerkselemente, Hoch- und Tiefbau, Hochwasserschutz und Umweltfragen – und das fachliche Niveau erfreulich hoch. Die jungen Verfasserinnen und Verfasser erhielten im Rahmen einer öffentlichen Feier an der Swissbau 2012 ihre Auszeichnung.

Zu diesem Anlass erschien erstmals auch das Buch «Bachelor of Science in Bauingenieurwesen», das als einzige derartige Publikation einen umfassenden Überblick über die Ausbildungssituation auf Bachelorstufe an Schweizer Hochschulen bietet. Das Buch versammelt nicht nur alle prämierten Arbeiten in gekürzter Form, sondern auch Informationen zu jeder einzelnen Schule und deren Themenschwerpunkten. Das ermöglicht jungen Menschen, die eine Ingenieurausbildung in Betracht ziehen, einen guten Einblick in die Ausbildungsmöglichkeiten in der ganzen Schweiz; gestandene Ingenieurinnen und Ingenieure wiederum erfahren, womit sich der Nachwuchs beschäftigt. 

2013: Neue Projekte, neue Preise und ein umfassendes Buch

Der Erfolg von «Best of Bachelor 2010 | 2011» hat die Fachschaft und die Verlags-AG ermutigt, die Prämierung nach zwei Jahren erneut durchzuführen. Die Jury hat bereits getagt – die Siegerinnen und Sieger werden am 29. November 2013 anlässlich einer Feier bekanntgegeben, die dieses Jahr in geschlossenem Rahmen ganz unter dem Zeichen des Austauschs zwischen Bildung und Industrie stehen wird. Es erscheint wiederum ein viersprachiges Buch mit allen Arbeiten und weiterführenden Informationen zu den beteiligten Schulen. Wir freuen uns, auch heuer so viele gelungene Arbeiten präsentieren zu können, und wünschen allen Interessierten eine ergiebige Lektüre!

Anmerkung

  1. In der Schweiz gibt es neben der ETH Zürich und der EPF Lausanne sieben öffentlich-rechtliche Fachhochschulen. Bauingenieurwesen wird an elf den FH zugeordneten Hochschulen unterrichtet. Der Artikel bezieht sich auf diese Bildungseinrichtungen. 

Verwandte Beiträge