Bern will wach­sen, aber wo?

Mitwirkungspläne zur Stadtentwicklung und zur Reduktion der geschützten Bauinventare

Die Stadt Bern sucht Räume für eine nachhaltige Entwicklung und den Wohnungsbau. Bis im Herbst darf die Bevölkerung an der Stadtentwicklung mitdiskutieren. Raumplanungsstudenten der ETH Zürich haben zusätzliche Entwicklungsideen und -standorte für die Hauptstadtregion präsentiert.

Publikationsdatum
16-09-2016
Revision
16-09-2016

Bern wurde von Goethe vor fast 250 Jahren als «schönste Stadt» gerühmt und wird seither als Transitort bevorzugt. Mehr Leute kommen und gehen als bleiben: Jedes Jahr besuchen fast eine halbe Million Touristen das UNESCO-Weltkulturerbe mit Zytglogge, Münster und den 6 km langen Lauben. Und jeden Tag pendeln knapp 200 000 Menschen zum Arbeiten in die prachtvolle Aarestadt.

Als Bleibe hat Bern jedoch Nachholbedarf: Bisher zählt das Einwohneramt nur knapp 130 000 fest ansässige Personen; in mittelbarer Zukunft soll die Bevölkerung daher weiter wachsen. Die politische Behörde will insbesondere das Ungleichgewicht zwischen Bewohner- und Pendlerzahl ausgleichen; unter anderem auch, damit mehr Steuersubstrat generiert werden kann.

Denn die wachsenden Ansprüche an die Stadt haben längst eine Wachstumsdynamik und einen Ausbau der Infrastruktur in Gang gesetzt: «Die nachhaltige Stadtentwicklung, ein markan­tes Wachstum der Wohnbevölke­rung und ein moderates Wachs­tum der Arbeitsplätze, der Aus­bau der Infrastruktur sowie eine stadtverträgliche und langfristig klimaneutrale Mobilität, gehen einher mit einem Rückgang der finanziellen und personellen Res­sourcen», warnt der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät deshalb im Editorial zum «Räumlichen Stadtentwicklungskonzept STEK 2016», das bis im Herbst öffentlich vernehmlasst wird.

Der STEK-Bericht steckt den Rahmen und die Schwerpunkte ab, wo und wie die Bundesstadt in den kommenden 15 Jahren wachsen soll. Zuletzt hatte die Stadt öffentliche Infrastrukturanlagen an die Peripherie verlagert und die verfügbaren innerstädtischen Flächen zur Umnutzung freigegeben. Nun wird ein «moderates Wachstum» angestrebt, wozu elf Quartiere oder Strassenzüge verdichtet werden sollen. Parallel dazu war die ETH Zürich eingeladen, für angehende Raumplaner eine Fallstudie durchzuführen. Daraus sind weitere Optionen für die mittelbare Stadtentwicklung entstanden.

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