Ber­lin – Die Schön­heit des All­täg­li­chen

Urbane Textur einer Grossstadt

Was macht eine Stadt aus? Es sind die kleinen Besonderheiten Berlins, mit denen sich Frank Peter Jäger in seinem Buch «Berlin – Die Schönheit des Alltäglichen. Urbane Textur einer Grossstadt» auseinandergesetzt hat, um auf diese Frage eine Antwort zu finden.

Publikationsdatum
13-06-2017
Revision
14-06-2017

Donnerstagabend, erster Juni, es ist schwülwarm. Eine kleine Gruppe von Architekten und Architekturinteressierten hat sich zur Buchvernissage des Erstlingswerks von Frank Peter Jäger, «Berlin – Die Schönheit des Alltäglichen. Urbane Textur einer Grossstadt», im Architekturforum Zürich zusammengefunden. Mit einem kurzen Vortrag gibt Jäger einen Einblick in die Neuerscheinung. Es ist eine Art Stadtführer geworden – aber nicht für die Monumente, die Sehenswürdigkeiten und die Museen. Sondern für die kleinen Besonderheiten, Materialien, Stadtmobiliare und Alltagsarchitekturen, die Berlin ausmachen.

Ein Kapitel beschriebt die U-Bahnfahrt durch Berlin, auf der man die gesamten Stilepochen des 20. Jahrhunderts – manchmal schrill, manchmal leise – durchfahren kann. Die darauf folgende Podiumsdiskussion ist trotz der Temperaturen nicht hitzig, aber interessant. Im Gespräch mit Caspar Schärer und Jacqueline Parish wird der Stadtraum Zürichs als Referenz zugezogen und der mögliche Identitätsverlust durch eine immer schnellere Erneuerung und die Überfrachtung des Strassenraums durch die unterschiedlichsten Nutzerbedürfnisse erörtert.

Und auch in Zürichs Stadtraum hat Frank Peter Jäger bereits die ersten Besonderheiten ausgemacht. Bordsteinkanten, gefaltet wie Papier, und die Brunnen, denen Frank Peter Jäger die Wertschätzung des Fussgängers nachsagt. Kann Zürich die Fortsetzung der Schönheit des Alltäglichen werden? Es bleibt abzuwarten.

Verwandte Beiträge