ATU-Prix 2012 fei­er­lich ver­lie­hen

Am 13. September ist im Kornhausforum in Bern der ATU-Prix 2012 vergeben worden. Er zeichnet Projekte aus, bei denen die Kooperation zwischen Auftraggebern und Planerteam sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Planerteams besonders gelungen sind. Eine Fachveranstaltung mit drei Vorträgen ergänzte die Ehrung der Projekte.

Publikationsdatum
16-09-2012
Revision
01-09-2015

Den Auftakt der Veranstaltung bildeten drei kurze Referate, die aus jeweils sehr unterschiedlichen Warten allgemeine Prognosen zur Zukunft wagten. Caesar Lack (UBS CIO Research, Leiter Macroeconomic Research Schweiz) sprach vom scheinbar ungebremsten Wachstum des «helvetischen Tigers»: Welche Ursachen hat der wirtschaftliche Wachstumsschub, der 2005 die Wachstumsschwäche der 1990er-Jahre abgelöst hat und seither trotz ungebrochen andauert? Was sind die Gründe und Konsequenzen der heutigen Tiefzinspolitik, insbesondere für den Immobilienmarkt 
Hansruedi Müller (Prof. em., ehemaliger Direktor Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus FIF der Universität Bern, Präsident Swiss Athletics) kam nach einigen kritischen Betrachtungen zum Schluss, dass sportliche Grossveranstaltungen kein Auslaufmodell sind, auch wenn sie in Bezug auf Nachhaltigkeit nicht immer über alle Zweifel erhaben sind.
Karin Frick (Gottlieb Duttweiler Institut, Head Research) präsentierte aktuelle Trends, die auf eine Hinwendung zu Genügsamkeit, Gemeinschaft und lokale Produktion hinweisen.

In der anschliessenden Podiumsdiskussion (Moderation: Judit Solt, Chefredaktorin TEC21) ging es um die Frage, wie sich die beschriebenen Tendenzen konkret auf die Arbeit der Baufachleute auswirken könnten. Was bedeutet es für Architektur und Raumplanung, wenn die Bevölkerung der Schweiz wie prognostiziert innerhalb der nächsten 20 Jahre auf 10 Millionen wächst? Wie passt die Tatsache, dass der pro Kopf beanspruchte Wohnraum sich innerhalb einer Generation verdoppelt hat und dass vermehrt Eigentumswohnungen gebaut werden, mit dem angeblichen Wunsch nach «gemeinsam nutzen statt besitzen» zusammen? Gibt es seitens Investoren überhaupt Interesse für Wohnmodelle, die unter diesem Motto stehen 

Der zweite Teil der Veranstaltung, die eigentliche Preisverleihung, wurde durch eine Performance des Perkussionisten Balts Nill eingeläutet, der höchst virtuos Alltagsobjekte wie PET-Flaschen und Bierbüchsen zum Klingen brachte. Anschliessend wurden die Preisträgerinnen und Preisträger geehrt. Es sind dies:

Grimseltor, Innertkirchen, Fertigstellung 2012
Bauherrschaft: Grimseltor AG, Innertkirchen; Architektur: Gschwind Architekten, Basel; Bauleitung: Beat Schäfer, Innertkirchen; Tragkonstruktion: ESP Ernst Samuel Pulver, Meiringen; Gebäudetechnik: Herrmann & Partner, Energietechnik GmbH, Basel; Elektro: Bering AG, Unterseen; Bauphysik: Zeugin Bauberatungen AG, Münsingen; Akustik: Martin Lienhard, Langenbruck; Licht: Nachtaktiv, Lichtdesign, Zürich; Neue Medien: Tegoro Solutions, Basel

Sanierung Hochschule Hauptgebäude BASPO, Magglingen, Fertigstellung 2010
Bauherrschaft: Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Bern; Architektur/Generalplanung: spaceshop Architekten und Planer GmbH; Tragkonstruktion: Tschopp Ingenieure GmbH, Bern; Bauleitung: Bauleitung GmbH, Biel; Fassadenplanung: Sutter + Weidner, Biel; Elektroengineering: Bering AG, Bern; HT-Ingenieur: Roschi + Partner AG, Ittigen; Bauphysik: Leuthe, Biel

Tramdepot Bernmobil, Bern, Fertigstellung 2011
Bauherrschaft: Bernmobil, Bern; Projektleitung TBF + Partner, Zürich; Generalplanung, Architektur und Tragkonstruktion: Penzel Valier AG, Zürich; Gleisbau: Basler & Hofmann, Zürich, Bernmobil, Bern; Betriebshofsteuerung: Hanning & Kahl, Oerlinghausen; Fahrleitungen: Furrer + Frey, Bern; Elektro: Herzog Kull Group, Schlieren; HLKS: PGMM Schweiz, Winterthur; Sicherheit: Gruner, Basel; Gebäudesimulation: AFC Air Flow Consulting, Zürich; Bauphysik: BAKUS Bauphysik & Akustik, Zürich; Landschaftsarchitektur: Raymond Vogel Landschaften, Zürich

Hörsaalgebäude Weichenbauhalle, Bern, Fertigstellung 2010
Bauherrschaft: Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern, Bern; Architektur: giuliani.hönger ag, Zürich; Tragkonstruktion: Dr. Joseph Schwartz Consulting, Zug; Gebäudetechnik: Amstein + Walthert AG, Bern; Baumanagement: b+p Baurealisation, Zürich; Landschaftsarchitektur: Hager Landschaftsarchitektur, Zürich; Holzbauingenieur: Walter Bieler AG, Bonaduz; Bauphysik und Akustik: Bakus Bauphysik, Zürich; Brandschutzplaner: Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See; Fassadenplaner: gkp Fassadentechnik Aadorf; Lichtplanung: Vogt & Partner, Winterthur; Kunst am Bau: Jun Yang, Wien

Uferweg Bahnhof-Schadau, Thun, Fertigstellung 2011
Bauherrschaft: Tiefbauamt Stadt Thun, Thun; Architektur: Lohner + Partner Planung Beratung Architektur GmbH, Thun; Ingenieur: B+S AG, Bern/Thun

Tram Bern West, Bern, Fertigstellung 2010
Bauherrschaft: Tram Bern West AG (Bernmobil, Stadt Bern, Energie Wasser Bern ewb); Gesamtprojektleitung: TBF + Partner AG, Zürich; Koordination Gestaltung: Hans Peter Liechti; Abschnitt Holligen:
Architektur: Häfliger von Allmen Architekten, Bern; Ingenieur: Markwalder & Partner AG, Bern; Landschaftsarchitektur :4d Landschaftsarchitekten, Bern
Abschnitt Bümpliz:
Architektur: 3B Architekten, Bern; Ingenieur: Metron Bern AG, Bern; Landschaftsarchitektur: Weber und Brönnimann, Bern
Abschnitt Bethlehem:
Architektur: Büro B Architekten und Planer, Bern; Ingenieur: B+S, Bern; Landschaftsarchitektur: Moeri + Partner, Bern; Drittprojekt Murtenstrasse: Tiefbauamt Kanton Bern, Oberingenieurkreis II, Bern; Rothpletz Lienhard AG, Bern; Drittprojekt Brünnen: Neue Brünnen AG, Bern, Emch + Berger, Bern;; Metron Bern AG, Bern; 3B Architekten, Bern

Ausstellung
Sämtliche eingereichten Projekte können in den nächsten Tagen im Kornhausforum in Bern besichtigt werden.
Öffnungszeiten: Freitag, 14. September 2012, 12–17 Uhr
Samstag und Sonntag, 15./16. September 2012, 11–17 Uhr

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