In­ter­na­tio­na­le Aus­zeich­nung für Bas­ler Ag­glo­me­ra­ti­ons­pro­gramm

Lob für die Tramlinie 3 von Basel nach Saint-Louis (F)

Das grenzüberschreitende Tramprojekt ist Teil des Agglomerationsprogramms Basel. Künftig sollen weitere solcher Projekte durch den nationalen Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF mitfinanziert werden können. Das Parlament muss dafür aber mehr Mittel bereitstellen.

Publikationsdatum
29-09-2016
Revision
29-09-2016

Der Kanton Basel-Stadt, die Communauté d‘Agglomération des Trois Frontières sowie weitere Partner gewinnen gemeinsam den Mobilitätspreis des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) in der Kategorie «Öffentlicher Verkehr in Stadt und Land – international». Die Auszeichnung erhalten die Projektträger für die Verlängerung der Basler Tramlinie 3 über die schweizerisch-französische Grenze hinaus bis zum Bahnhof von Saint-Louis (F). Der österreichische Umweltminister Andrä Rupprechter überreichte den Preis am 19. September in Wien. Der VCÖ ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für eine nachhaltige Mobilität einsetzt. Den Wettbewerb richtet der VCÖ zusammen mit den Österreichischen Bundesbahnen und den beiden Bundesministerien für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie für Verkehr, Innovation und Technologie aus.

Vom Bund finanziert mit

Die verlängerte Tramlinie 3 verbindet neu Saint-Louis mit Basel. Dadurch soll der derzeit tiefe ÖV-Anteil im grenzüberschreitenden Personenverkehr verbessert und das stark beanspruchte Strassennetz entlastet werden. Beidseits der Grenze erschliesst die Tramlinie Gebiete, die zur Entwicklung als Wohn- und Arbeitsplatzstandorte vorgesehen sind. Vergangenes Jahr haben die Bauarbeiten begonnen; Ende 2017 wird die verlängerte Linie den Betrieb aufnehmen. Der Bund unterstützt die Tramverlängerung finanziell, als Massnahme der zweiten Generation des Agglomerationsprogramms Basel. Die Kosten für die 3,4 km lange Strecke belaufen sich auf 87 Mio. Franken, wovon der Bund fast einen Drittel, nämlich 28 Mio. Franken übernimmt.

Der Bund hat die Agglomerationsprogramme 2006 lanciert, um Verkehr, Siedlung und Landschaft in urbanen Räumen koordiniert zu planen. Insbesondere sollen der öffentliche Verkehr, der motorisierte Individualverkehr sowie der Fuss- und Veloverkehr besser aufeinander abgestimmt werden. Kantone, Städte, Gemeinden und teilweise Regionen angrenzender Länder können solche Agglomerationsprogramme gemeinsam erarbeiten, unter Einbezug der Bevölkerung. Die finanzielle Beteiligung wird jeweils vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE geprüft

Offene Finanzierungsfragen

Sogenannte dringende Verkehrsprojekte sowie die erste und zweite Generation der Agglomerationsprogramme hat der Bund aus dem Infrastrukturfonds mitfinanziert. Die Agglomerationen werden bis Ende 2016 die dritte Generation der Agglomerationsprogramme einreichen können. Allerdings sind von den ursprünglichen sechs Milliarden Franken des Fonds nur noch rund 230 Millionen Franken übrig, was für künftige Generationen kaum ausreichen wird. Deshalb soll in Zukunft der Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) Massnahmen aus den Agglomerationsprogrammen mitfinanzieren. Das Parlament berät den NAF in der laufenden Herbstsession.

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