Ab­bruch­ob­jekt Mail­lart-Brü­cke

Die 1924 von Robert Maillart erbaute Schrähbachbrücke in Innerthal SZ soll einem Ersatzneubau weichen. Der Bezirksrat March hat die Einsprache des Schwyzer Heimatschutzes 2010 abgewiesen und somit das Neubauprojekt, für das sich die Bevölkerung 2009 aussprach, genehmigt.

Publikationsdatum
26-12-2013
Revision
13-10-2015
Thomas Ekwall
MSc. EPFL Bau-Ing., MAS ETHZ Arch., Korrespondent TEC21

Der Bezirksrat stützte sich auf einen Beschluss der Schwyzer Regierung, der die Schrähbachbrücke nicht ins kantonale Inventar geschützter und schützenswerter Bauten aufnehmen wollte.

Die Brücke besitze laut Regierung zwar einen bau- und kunsthistorischen Wert, der aber für ein Abbruchverbot nicht ausreiche: Die bestehende Brücke mit für heutige Verhältnisse ungenügender Traglast (aktuell: 18-t-Verkehr) sei nur mit grossem finanziellem Aufwand sanierbar. Auch bei einer Instandsetzung würden ursprüngliche Elemente der Maillart-Brücke zerstört.

Baukulturelle Gleichgültigkeit

Befürwörter der Unterschutzstellung waren der Schweizer Heimatschutz, die kantonale Denkmalpflege, die Fachverbände BSA und SIA sowie der Brückenbauer Christian Menn und der Kunsthistoriker Werner Oechslin.

Die Schrähbachbrücke wurde im Zusammenhang mit dem Kraftwerkbau Wägital nach den Entwürfen des Berner Bauingenieurs Robert Maillart (1872–1940) errichtet. Maillart gehört über die Landesgrenzen hinaus zu den bedeutendsten Schweizer Brückenbauern. Als Schöpfer der Salginatobelbrücke in Schiers GR (1930) galt er als Pionier des Eisenbetons. Mit dem Abbruch geht ein Zeugnis der frühen versteiften Stabbögen verloren.

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