21. Sep­tem­ber: Welt­alz­hei­mer­tag

Die Anzahl der an Demenz Erkrankten steigt

Was bedeutet es, für Menschen zu planen und zu bauen, in deren Situation man sich nicht versetzen kann? Der Weltalzheimertag vom 21. September lenkt die Aufmerksamkeit auf die Frage, wie eine adäquate Betreuung für die Erkrankten in Zukunft aussehen kann.

Publikationsdatum
21-09-2012
Revision
01-09-2015

Was mit scheinbar harmlosem Vergessen beginnt, führt im Verlauf einer Demenzkrankheit zu Wesensveränderung und Pflegebedürftigkeit, die oftmals eine Einweisung in ein Demenzheim unumgänglich macht. Die Anzahl der Betroffenen steigt, ebenso wie die Schwere des Krankheitsverlaufs: Pro Tag erkranken in der Schweiz rund sechzig Frauen und Männer an Demenz. Für das Jahr 2030 sagen Prognosen eine Verdoppelung der heute 107.000 Demenzpatienten voraus. Die durchschnittliche Lebensdauer mit Demenz beträgt acht bis zehn Jahre, ohne dass der Verlauf der Krankheit gestoppt werden kann. Damit besteht ein riesiger Bedarf an adäquaten Pflegeplätzen: 2006 deckten demenzspezifische Tagesstätten nur 12 % der Nachfrage – hier besteht  Nachholbedarf, und es stellt sich die Frage, wie das ideale Wohnheim für Menschen mit dieser Diagnose aussehen kann.
Heute schon – und noch mehr in Zukunft – ist es schwierig, alt, krank und von Pflege und Betreuung durch andere abhängig zu sein. Noch schwieriger ist es, wenn man von einer Demenzerkrankung betroffen ist. Die Betroffenen haben kaum mehr Möglichkeit, Einfluss zu nehmen auf die Art und Weise, wie sie betreut werden – ausser sie gehören zu den wenigen Personen, die eine Patientenverfügung verfasst haben, die auch die Betreuung bei Demenzerkrankung einschliesst. Allerdings sind solche Verfügungen kein Mittel gegen Rationierung und Sparmassnahmen. Und sie vermögen auch nichts auszurichten gegen die Schuldgefühle, die bei vielen von Pflege und Betreuung abhängigen Menschen – insbesondere wenn eine Demenz vorliegt - ausgelöst werden. 
Die nationale Demenzstrategie ist in Erarbeitung, und die Hoffnung liegt auf den für die Umsetzung zuständigen Kantonen, dass sie dieser stark wachsenden Anzahl der Demenzerkrankten die notwendige Priorität zukommen lassen. 

Hindernisfreies Wohnen/Wohnen im Alter
TEC21 und espazium haben 2011/2012 einen Schwerpunkt auf das Thema «Hindernisfreies Wohnen/Wohnen im Alter» gelegt.

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